Szene

Konzertabbruch nach Rassismus-Eklat in Wien

Kamasi Washington verließ nach nur einem Song die Bühne und erklärte den Fans, ein Security habe seinen Vater "angegriffen".

Heute Redaktion
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"Love Music, Hate Fascism" ist auf der Website der Arena Wien zu lesen. Die Veranstaltungs-Kultstätte im dritten Bezirk steht seit den Siebzigern für eine weltoffene, vorurteilsfreie Konzertkultur. Diese wird nun von einem angeblich rassistisch motivierten Angriff überschattet, der sich am Abend des 8. Juli ereignet haben soll.

+++ Das Statement der Arena Wien zum Konzertabbruch – ein bedauerlicher Vorfall ohne rassistischen Hintergrund +++

"Gestern Abend sollte der Schwarze Jazz-Musiker Kamasi Washington ein Konzert in der Wiener Arena spielen", berichtet Vanessa Spanbauer, die Chefredakteurin des "Fresh"-Magazins auf Twitter. "Beim Einlass machte sein Vater eine Erfahrung, die viele schwarze Menschen machen. Er wurde diskriminiert & angeblich von Securitys gar zu Boden gestoßen."

Nach einem Song war Schluss

Kamasi Washington betrat danach die Bühne und richtete sich mit einer wichtigen Botschaft ans Publikum: "Der Grund, warum wir heute Abend verspätet beginnen ist, dass ein Security von hier meinen Vater angegriffen hat."

Der Musiker erklärte weiters, er habe den Mann zur Rede gestellt. Dieser lachte ihm jedoch ins Gesicht und behauptete, der Vater des Saxophonisten habe sich "wie ein Arschloch aufgeführt":

Nach seiner Ansprache spielte Kamasi Washington laut Spanbauer nur einen einzigen, mit knapp 20 Minuten aber recht ausführlichen Song ("Truth") und brach das Konzert danach ab. Die Karten können rückerstattet werden. Die Arena Wien kündigte für Dienstagnachmittag eine Stellungnahme zu dem Vorfall an.

Zweiter Konzertabbruch in kurzer Zeit

Erst im April hatten sich in Tirol beim Snowbombing Festival ähnliche Szenen abgespielt. Der Rapper Stormzy warf dem Sicherheitspersonal "racial profiling" vor und sagte seinen Auftritt kurzfristig ab ("heute.at" berichtete).

(lfd)