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Armee soll verheerendes Buschfeuer entfacht haben

Heute Redaktion
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Schwere Buschbrände halten im Südosten Australiens Anrainer und Feuerwehrleute in Atem. Hunderte Häuser wurden von den Flammen zerstört, die im Bundesstaat New South Wales bereits 91.000 Hektar Land verwüsteten, wie die Feuerwehr am Freitag mitteilte. Ein 63-jähriger Mann erlitt einen Herzinfarkt, als er sein Haus gegen die Flammen verteidigen wollte. Außerdem mussten zwei Feuerwehrmänner ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nun muss sich die Armee wegen eines Schießtrainings Kritik gefallen lassen.

Nach Angaben von Feuerwehr-Sprecher Shane Fitzsimmons war die Situation am Freitag weiter "sehr gefährlich". Zwar seien die Temperaturen etwas abgekühlt und auch der Wind habe nachgelassen. In New South Wales wüteten aber noch rund hundert Brände. Dutzende Feuer seien noch immer außer Kontrolle. Dies gelte vor allem für die Feuer in den Blue Mountains westlich von Sydney, von wo dichte Wolken aus Rauch und Asche in die Metropole zogen.

Bewohner der Central Coast nördlich von Sydney beschrieben die Brände als "apokalyptisch". Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen und die Nacht in Notunterkünften verbringen. In dem Küstenort Catherine Hill Bay wurden mindestens fünf historische Gebäude zerstört oder stark beschädigt. Das Feuer sei "riesig" gewesen, "mit Flammen so hoch wie Bäume", sagte der Anrainer Wayne Demarco. Premierminister Tony Abbott, der am Freitag einige der am schlimmsten betroffenen Orte besuchen wollte, sagte staatliche Unterstützung zu.

Armee prüft Zusammenhang zu Schießübung

Die australische Armee untersucht nach eigenen Angaben, ob die verheerenden Buschfeuer im Südosten des Landes durch ein militärisches Schießtraining entfacht worden sein könnten. Grund sei, dass die Brände am 16. Oktober zeitgleich mit einem Manöver ausgebrochen seien, teilten die Streitkräfte am Samstag mit. Die Armee sprach den Betroffenen ihr Mitgefühl aus.

In den australischen Sommermonaten von Dezember bis Februar gibt es regelmäßig Buschfeuer. In diesem Jahr begannen die Brände aber ungewöhnlich früh, weil es schon sehr heiß ist und zuletzt wenig Regen fiel. Im Jahr 2009 waren bei Buschbränden im Bundesstaat Victoria 173 Menschen ums Leben gekommen.