Politik

Wolf vergleicht seinen Stil mit "Kindergeburtstag"

Heute Redaktion
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Die Angriffe der FPÖ auf Armin Wolf nehmen nicht ab. In einem Interview mit der "Welt" sprach der ORF-Moderator nun über Pressefreiheit, Twitter & Co. und Kanzler Kurz.

Im Interview mit der deutschen "Welt" zeigte sich Armin Wolf über die Rückendeckung aus dem Nachbarland erfreut. Besonders die Solidaritätsbekundungen der bürgerlichen Medien hätten ihn bewegt: "Weil die Attacken der letzten Tage eben keine Frage von links oder rechts sind, sondern Attacken auf kritischen Journalismus", so der ZiB-Moderator.

"Man muss schon die Kirche im Dorf lassen."

Die Pressefreiheit sieht er persönlich (noch) nicht gefährdet, weil in Österreich "Journalisten weder körperlich bedroht noch eingesperrt oder verfolgt" werden. Man müsse "schon die Kirche im Dorf lassen".

Bedenklich sei aber, dass Journalisten persönlich angeklagt würden und nicht die Medien, für die sie schreiben, dass man sie in Interviews öffentlich bedroht und kritischen Medien großflächig Inserate gestrichen würden.

"Und dass eine Regierungspartei den öffentlich-rechtlichen Rundfunk unter staatliche Kontrolle bekommen will", so der Moderator. Das hätte er noch vor wenigen Jahren nicht für möglich gehalten.

"Der seriöse Journalismus sollte in den sozialen Medien noch stärker präsent werden."

Seine medialen Aktivitäten abseits des ORF in seinem Blog und auch in den Sozialen Medien, will Wolf keinesfalls einstellen. Seriöse Journalisten sollten alle Kanäle wahrnehmen, die sie nutzen können, erklärt der TV-Moderator.

"Gerade die populären sozialen Medien soll man nicht nur Verschwörungstheoretikern, Propagandisten und Politikern überlassen. [...] Der seriöse Journalismus sollte in den sozialen Medien noch stärker präsent werden."

"Sebastian Kurz ist der begabteste politische Kommunikator, den ich je erlebt habe."

In Bundeskanzler Sebastian Kurz sieht Wolf einen Ausnahmepolitiker. Dieser sei "der begabteste politische Kommunikator, den ich je erlebt habe."

Der Bundeskanzler sei deshalb ein schwieriger Interviewpartner, "weil er auch sehr kontroverse Standpunkte so kommunizieren kann, dass es sehr viele Menschen nicht als offensiv wahrnehmen".

Seinen oft als harsch kritisierten Interview-Stil verteidigt Wolf mit den Worten: "Was ich mache, polarisiert, doch meine Art der Interviewführung wäre bei der BBC bloß ein Kindergeburtstag."

"Für alle, die am Nordpolarkreis leben, ist fast die ganze restliche Welt im Süden."

Die Vorwürfe aus dem Lager der FPÖ, persönlich eine "links-linke" politische Einstellung zu haben, begegnet Wolf nur mit einem Vergleich: "Für alle, die am Nordpolarkreis leben, ist fast die ganze restliche Welt im Süden. Wahrscheinlich stehe ich, wie die meisten Österreicher, links von der FPÖ. Über meinen konkreten Standpunkt sagt das allerdings sehr wenig aus. Könnte Dänemark oder auch Madagaskar sein. Ist alles vom Nordpolarkreis aus südlich."

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