Fussball

Arroganz, Spieler-Streit: Frankreich zerbricht nach Aus

Star-Allüren, Ärger im Team und Streit der Familien – das vorzeitige EM-Aus machte die Kluft in der französischen Nationalmannschaft öffentlich. 

Heute Redaktion
Teilen
Die französischen Stars sind zerstritten.
Die französischen Stars sind zerstritten.
Imago IMages

Die Bilder gingen um die Welt: Während des Achtelfinals gegen die Schweiz (7:8 nach Elfmeterschießen) hatte sich Veronique Rabiot, Mutter von "Les Bleus"-Star Adrien Rabiot, mit den Familien von Paul Pogba und Kylian Mbappe angelegt. Dies wurde während der Partie von den TV-Kameras eingefangen, zeigt, dass die Weltmeister von 2018 alles andere als eine Einheit sind. 

Streit im Team

Das belegen nun auch immer mehr Details über das angespannte Klima im Kader, die an die Öffentlichkeit kommen. So sei vor allem Mbappe im Abseits. Dem 22-Jährigen werde von seinen Teamkollegen Arroganz vorgeworfen. Es soll vor allem einen tiefen Graben zwischen Mbappe, Pogba und den Jungen sowie den Routiniers Olivier Giroud, Hugo Lloris oder Steve Mandanda geben, berichtet die "L´Equipe". 

Ebenso rau soll es auch auf dem Platz zugegangen sein. So meldeten mehrere Medien übereinstimmend, dass Rabiot, Benjamin Pavard und Raphael Varane die Defensiv-Arbeit von Pogba lautstark kritisiert hatten. 

Dabei habe vor allem auch die Verletzung von Ousmane Dembele die Stimmung im Camp der "Equipe Tricolore" kippen lassen. Er sei der einzige gewesen, der zu allen Spielern im Kader einen guten Draht hatte, eine Art Bindeglied in Frankreichs Team war. Dass er gegen Ungarn verletzt raus musste, war ein Schock für alle Spieler. 

Zocken spät nachts

Dembele hatte allerdings auch nicht den Unmut über die Auswahl des EM-Quartiers beseitigen können. So war dem Bericht zufolge Pogba mit dem Marriott-Hotel in Budapest zutiefst unglücklich, soll einen Umzug ins 50 Kilometer entfernte Gardony gefordert haben. Weil dort die Aussicht besser gewesen wäre. Dass Familienmitglieder nicht in die französische Corona-Bubble gelassen wurden, hatte darüber hinaus ebensowenig für eine positive Stimmung gesorgt. So sollen die Weltmeister bis spät nachts Filme geschaut oder Videospiele gezockt haben. 

1/15
Gehe zur Galerie
    "Heute"-Experte Peter Pacult vergibt das ÖFB-Abschlusszeugnis. Vorweg: Einser ist keiner dabei.
    "Heute"-Experte Peter Pacult vergibt das ÖFB-Abschlusszeugnis. Vorweg: Einser ist keiner dabei.
    picturedesk

    Dass sich Coach Didier Deschamps während der Partie gegen die Schweiz ein Scharmützel mit Kingsley Coman, der sich nicht auswechseln lassen wollte, lieferte, rundete nur das Bild der zerstrittenen Elf ab. Deshalb könnte nun auch die Ära des Weltmeister-Trainers nach neun Jahren zu Ende gehen. Ob der 52-Jährige weiter im Amt bleibt, wird nach einer einwöchigen Bedenkzeit entschieden. Derweil hat sich Ex-Real-Coach Zinedine Zidane bereits in Stellung gebracht...