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Arsen und Schwermetalle im Bodensee gefunden

Heute Redaktion
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Am Lindauer Bahnhof ist das Grundwasser teilweise mit Arsen und Schwermetallen belastet. Laut einem bahninternen Gutachten lagen die gemessenen Konzentrationen teils um ein Vielfaches über dem Grenzwert des Bayerischen Landesamtes für Umwelt. Die Schadstoffe gerieten auch in den Bodensee.

Das Landratsamt Lindau und die Bahn bestätigen, dass Schadstoffe im Boden das dortige Grundwasser kontaminierten. Die Schadstoffe sind laut Landratsamt aber gering und zudem im Bodenseewasser stark verdünnt - und deshalb "wasserwirtschaftlich nicht relevant einzustufen". Das Trinkwasser sei nicht betroffen.

"Keine akute Gefährdung"

Insgesamt sei das Wasser auf 42 Stoffe untersucht worden, bei denen aber stets die Grenzwerte eingehalten wurden oder die Werte unterhalb der Nachweisgrenze lagen, heißt es von der Behörde und weiter: "Wir gehen davon aus, dass die Sanierung von Grundwasserbelastungen im Gesamtzusammenhang mit der Umgestaltung des Bahnhofs erfolgen muss". Besonders eilig hat es das Landratsamt also nicht, da man keine akute Gefährdung erkennt.

Arsengehalt "erschreckend"

Ganz so harmlos ist es aber offenbar doch nicht. Den Gehalt an Arsen bezeichnet Umweltmediziner Dennis Nowhak von der Ludwig-Maximilians-Universität München gegenüber dem Bayerischen Rundfunk als erschreckend. Arsen sei ein Stoff, der bei Menschen Krebs verursachen kann.  

Österreich alarmiert

In Österreich nimmt man die Sache durchaus ernst. Der Vorarlberger ÖVP-Umweltlandesrat Erich Schwärzler hat angekündigt, dass das Land Proben ziehen wird. Er fordert, dass sich die Internationale Gewässerschutzkommission mit dem Problem befasst.

Die Schadstoffe befinden sich seit Jahrzehnten im Boden. Der Bodensee ist der größte Trinkwasserspeicher Europas.

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