Award-Season

Arzt warnt: gefährlicher Schlankheitswahn bei Oscars

An den Preisverleihungen der letzten Monate fiel auf, dass viele Promis extrem schlank sind. Ein Experte warnt vor den negativen Folgen.
03.03.2025, 14:57
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Mit den 97. Oscars in der Nacht auf Montag fand die Award-Season ihren krönenden Abschluss. Der heimliche Star an den vergangenen Preisverleihungen waren aber nicht die Promis, sondern Ozempic (die Abnehm-Spritze). Der Hype ums Dünnsein ist so groß wie schon lange nicht mehr.

Ariana Grande (31), Selena Gomez (32), Demi Moore (62), Mindy Kaling (45) und viele mehr sorgten mit ihrem extrem schlanken Aussehen auf dem roten Teppich für Aufsehen. Die Golden Globes wurden gar von der Firma Eli Lilly, welche die Abnehmpillen Mounjaro und Zepbound vertreibt, gesponsert.

Dünn sein ist wieder In

"In den USA lässt sich bereits beobachten, dass der Wunsch nach extremer Schlankheit wieder zunimmt. Während lange Zeit kurvige Körper à la Kardashians als Schönheitsideal galten, rückt nun ein deutlich schlankeres Erscheinungsbild in den Fokus", so der Schönheitschirurg Dr. med. Jürg Häcki.

Ob die Stars für ihr Aussehen tatsächlich zu Abnehmspritzen greifen, ist laut dem Schönheitsexperten schwer zu bestimmen. "Ein besonders auffälliges Merkmal ist ein sehr schneller Gewichtsverlust innerhalb weniger Monate, der auf eine medikamentöse Unterstützung hindeuten könnte – auch wenn eine drastische Diät oder intensives Training ebenfalls eine Rolle spielen können", so der Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie.

Was kann man gegen das "Ozempic-Face" tun?

Ein Hinweis finde man zudem im Gesicht. "Durch den Abbau der Fettreserven kann sich das Gesicht deutlich verändern. Dieses Phänomen, oft als 'Ozempic Face' bezeichnet, äußert sich durch eingefallene Wangen und eine insgesamt schmalere, manchmal gealtert wirkende Gesichtskontur", erklärt Häcki. Die Haut könne an Elastizität verlieren, was Falten und Erschlaffung begünstige. Besonders anfällig für das "Ozempic-Face" seien Personen, die zuvor einen höheren Körperfettanteil hatten.

Unterdessen gebe es aber genug minimalinvasive ästhetische Verfahren, um dieser unerwünschten Nebenwirkung von Ozempic oder anderen GLP-1-Agonisten entgegenzuwirken. "Methoden wie Filler oder Sculptra können verlorenes Volumen wiederherstellen, während Behandlungen mit Profhilo die Hautstruktur verbessern, sie straffen und die körpereigene Kollagenproduktion anregen", so der Experte. In seiner Klinik sammle man damit auch im Anti-Aging-Bereich gute Erfahrungen.

Gefahr für die Gesundheit

"Der aktuelle Schlankheitstrend kann gefährlich sein, wenn er auf extrem schnelle Gewichtsabnahme ohne Rücksicht auf die Gesundheit abzielt", erklärt der plastische Chirurg. Schnelle Diäten oder Medikamente wie Ozempic begünstigen eine Mangelernährung und andere gesundheitliche Probleme. "Es ist wichtig, dass eine Gewichtsreduktion auf eine gesunde und nachhaltige Weise erfolgt. Bei Ozempic ist es so, dass die Gewichtszunahme nach dem Absetzen des Medikamentes schnell wieder eintritt", betont er.

Für die schlanken Promis hagelt es Kritik auf Social Media. "Die Celebrities sind die schlimmsten Vorbilder und unsere Kinder sollten ihnen nicht folgen", meint ein User auf X. "Ozempic sollte verboten werden", schreibt ein anderer. Jürg Häcki sieht es differenzierter: "Jeder Mensch sollte die Freiheit haben, sich so auszudrücken, wie er möchte, und Prominente wie Ariana Grande haben das Recht, ihr Aussehen zu präsentieren, wie sie sich wohlfühlen."

Es sei jedoch wichtig, dass das öffentliche Bild auch Raum für Vielfalt lasse und Menschen sich nicht unter Druck gesetzt fühlen, einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen. "Letztlich geht es darum, dass jeder für sich selbst definiert, was schön und gesund ist, und sich in seinem Körper wohlfühlt", meint er.

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