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Ärzte: "Ihre Krankenakte könnte verkauft werden"

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Der Hausärzteverband lehnt die geplante elektronische Gesundheitsakte ab und rät den Österreichern, sich von ELGA abzumelden. Wasser auf die Mühlen der Praktischen Ärzte sind die Vorgänge in Großbritannien. Die Regierung in London plant, mit dem Verkauf von Krankenakten Geld zu verdienen.

Laut der Tageszeitung "Guardian" erwägt die britische Regierung, die Patientendaten ihres Gesundheitssystems NHS – sie stammen von Hausärzten bis hin zu Spitälern – nicht nur Forschungseinrichtungen, sondern auch Versicherungen und Pharma-Konzernen gegen Bezahlung zur Verfügung zu stellen. Solche Entwicklungen befürchten die Hausärzte auch in Österreich.

ELGA nicht geheuer

Im Rahmen der Aktion "" werden daher alle Patienten unterstützt, die sich von der elektronischen Gesundheitsakte abmelden wollen. Wer nicht von sich aus aussteigt, ist automatisch dabei. SPÖ-Gesundheitsminister Alois Stöger hat zwar vermehrt versichert, dass die Daten bei ELGA sicher seien. Allein den Medizinern ist die Sache suspekt. "Daran werden auch Stöger-Ankündigungen wie 'Bei Missbrauch drohen hohe Strafen' nichts ändern", betont der Hausärzteverband.

Der ÖHV hat mittlerweile Informationsmaterial an sämtliche 4.000 Ordinationen von Kassen-Allgemeinmedizinern in ganz Österreich geschickt. Auch Fachärzte und Zahnbehandler sollen sich der Aktion anschließen. Als Service für die Patienten gibt es das Widerspruchsformular auf den Homepages der Landesärztekammern zum Herunterladen.