Österreich

"Ärzte in OÖ kassieren zum Teil doppelt"

SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder berichtet von fragwürdiger Praxis in manchen Praxen.

Heute Redaktion
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FPÖ-Klubchef Herwig Mahr schlug aktuell vor, den Mangel an Hausärzten so zu beheben, dass die Träger von Krankenanstalten (z.B. die Gespag oder die AUVA) die Praxen übernehmen und dort Ärzte anstellen.

"Heute.at" berichtete am Montag darüber, ob das so sinnvoll ist. Weil womöglich die Gefahr besteht, dass die angestellten Ärzte dann (auf Anweisung?) Patienten wegen Kleinigkeiten an die Spitäler überweisen, bei deren Träger sie beschäftigt sind (ein ähnliches Modell gibt es in Hamburg). Damit die Träger doppelt kassieren können.

Dazu meldete sich jetzt SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder, der sagt: Es besteht nicht nur die Gefahr. So etwas gebe es bereits. Nämlich: Ärzte, die in Spitälern angestellt sind, und zeitgleich eine Wahlarztpraxis haben. „Die überweisen sich dann die Patienten, die sie erst im Spital behandelt haben, zur Nachsorge weiter an ihre eigene Praxis – und verdienen doppelt", so Binder.

FPÖ-Vorschlag sei "Flickschusterei"

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Er hält den FPÖ-Vorschlag (dem übrigens auch die ÖVP einiges abgewinnen kann) für „Flickschusterei" – und die zielführende Umsetzung für unwahrscheinlich (unabhängig von der "Überweisungs-Problematik", wie oben beschrieben). Denn: "Wir haben mittlerweile nicht nur Schwierigkeiten, passende Hausärzte zu finden, sondern auch bei der Nachbesetzung von Arztstellen in den Spitälern", so Binder. Wie soll es also möglich sein, Ärzte quasi vom Spital in die Hausarzt-Praxis zu "verleihen", wenn im Spital schon zu wenig Ärzte vorhanden sind?

SPÖ-Gesundheitssprecher will eine Gesamtlösung

Binder will eine Gesamtlösung: „Alle sollen sich an einen Tisch setzen." Und weiter: "Ich hoffe, dass auch die Gesundheitsreferentin, LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP), umdenkt und wir uns bald gemeinsam und wir uns bald gemeinsam um eine Gesamtlösung für die Gesundheitsversorgung kümmern – mit besseren Arbeitsbedingungen, weniger Wartezeiten, eine besser Abstimmung entlang der ,Versorgungskette', wie auch vom Rechnungshof gefordert."

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