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Ärzte warnen vor Aufruf zur Selbstbefriedigung

Im November nahm sich die Internet-Community vor, den ganzen Monat lang nicht zu masturbieren. Im Dezember geben sie dafür richtig Gas.

Heute Redaktion
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Das Ziel: Am ersten Dezember soll man ein Mal masturbieren, am zweiten dann zwei Mal und und und ...
Das Ziel: Am ersten Dezember soll man ein Mal masturbieren, am zweiten dann zwei Mal und und und ...
Bild: iStock

Jede fünfte Suchabfrage, die von Smartphones getätigt wird, dreht sich laut Statistiken um Pornos. Aber irgendwann ist auch genug – deshalb riefen Reddit- und Twitter-User den "No Nut November" (Deutsch: "Nicht-ejakulieren-November") aus. Den ganzen Monat sollte nicht Hand an sich gelegt werden.

Als Gegenbewegung trendet nun die Challenge "Destroy Dick December" (Deutsch: "Zerstöre-den-Schwanz-Dezember"). Zum Ausgleich für die Abstinenz vom November soll man im Dezember besonders exzessiv der Selbstliebe fröhnen.

496 Mal innert 31 Tagen

Die Regeln der Challenge sind allerdings ziemlich fordernd: Am 1. Dezember darf man sich ein einziges Mal selbst befriedigen – da musst man sich noch zurückhalten. Am 2. Dezember sind dann zwei Solo-Läufe angesagt, am 3. gibt es ein Triple, am 4. muss man vier Mal ran und so weiter ... Wer den "Destroy Dick December" erfolgreich bestehen will, muss also an Silvester ganze 31 Mal masturbieren. Hochgerechnet sind das 496 Mal im Monat.

Hodenentzündung, Operation und Unfruchtbarkeit

Ziemlich sicher hält das kein Mann auf der Welt aus. Dr. Christian Crott, Urologe in Kilchberg, bezweifelt ebenso, dass die Vorgabe mit steigendem Datum erreicht werden kann: "Wie Männer wissen, bedarf es einer gewissen Erholungszeit bis das Erregungssystem erneut stimulierbar ist", sagt er auf Anfrage von "20 Minuten Tilllate". "Außerdem bedeutet eine hochfrequente Masturbation eine erhebliche mechanische Belastung des Gliedes und hier beginnt es, ungesund zu werden."

Nach Abzug von sieben bis acht Stunden Schlaf müssten die tapferen Krieger des "Destroy Dick December" Ende Monat zwei Mal pro Stunde masturbieren. Zu viel für den Penis, wie Crott betont: "Es könnte zu Verletzungen der Vorhaut mit anschließender starker Blutung – ein Notfall – oder der Vorhaut oder Eichel mit anschließender Entzündung und Vorhautverengung kommen", sagt er. "Auch Entzündungen von Hoden und vor allem der Nebenhoden sind nicht ausgeschlossen, was sehr schmerzhaft sein kann und im schlimmsten Fall eine Operation oder sogar Unfruchtbarkeit nach sich zieht." Sein Fazit: "Es gibt lustigere Aktionen." (nei)