Life

Ärztekammer fordert handyfreie Zonen

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia/Symbolbild

Telefonieren mit Handy- und Schnurlostelefonen kann zu einer 80-prozentigen (!) Invalidität führen. Zu diesem Horror-Ergebnis kommt ein Urteil des italienischen Höchstgerichts. Deshalb fordert die Wiener Ärztekammer die Etablierung von handyfreien Zonen - ähnlich den rauchfreien Zonen in öffentlichen Gebäuden. Dies sei notwendig, um die Strahlenbelastung zu minimieren und die Menschen zu einem bewussteren Umgang mit der Mobilfunktechnologie zu bringen.

in öffentlichen Gebäuden. Dies sei notwendig, um die Strahlenbelastung zu minimieren und die Menschen zu einem bewussteren Umgang mit der Mobilfunktechnologie zu bringen.

Ein Urteil des italienischen Höchstgerichts, wonach exzessives mit Handy- und Schnurlostelefonen zu einer 80-prozentigen Invalidität führen kann, lässt die österreichischen Ärzte aufhorchen. Dieses Urteil zeige deutlich, wie gefährlich der sorglose Umgang mit mobilem Telefonieren sei. Es sei äußerst bedenklich, wenn in Gesundheitsfragen ärztliche Ratschläge und Empfehlungen ignoriert würden und Handlungsbedarf erst durch Gerichtsurteile geweckt werden müsse, so die Ärztekammer.

Es stehe außer Frage, dass Mobiltelefone ein praktisches Tool zur Bewältigung von Alltagssituationen und als Alarmierungssystem in Notfallsituationen sei, so die Ärztekammer. Dass das Handy bei vielen jedoch selbst im Bett mit dabei ist, schieße weit über das Ziel hinaus. Viele Menschen hätten inzwischen sogar Entzugssymptome, wenn sie ihr Handy einmal plötzlich nicht mehr bei sich hätten.

Ärzte fordern Handypfand-System

Doch auch die Produktion von Mobiltelefonen sei äußerst umweltbedenklich: Denn hierzu werden seltene Metalle verwendet, deren Gewinnung nur unter Risiken erfolge. Ein Handypfand-System, wie die Ö3-Wundertüte - wo das Einsammeln von alten Handys und Netzgeräten zur Lukrierung von Geldern für wohltätige Zwecke verwendet wird- sei ratsam, meint die Ärztekammer.

4,6 Milliarden Handy-Nutzer

Circa 4,6 Milliarden Menschen sind weltweit als Anwender eines Mobilfunkgeräts registriert - mit steigender Tendenz. Die Gefährlichkeit einer intensiven Mobilfunk- und Schnurlostelefonie mit Studien zu untermauern, sei deshalb problematisch, weil die Etablierung dieses globalen Massenphänomens noch zu kurz sei, meinen die Ärzte.

Hier noch die


Prinzipiell so wenig und so kurz wie möglich telefonieren – Festnetz oder VoIP verwenden. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollten Handys nur für den Notfall mitführen.
Das Handy während des Gesprächaufbaus von Kopf und Körper fernhalten (Armabstand)
Nicht in Fahrzeugen (Auto, Bus, Bahn) telefonieren – die Strahlung ist höher
Beim Versenden von SMS das Handy generell so weit wie möglich vom Körper fernhalten
Beim Kauf von Handys auf einen möglichst geringen SAR-Wert sowie einen externen Antennenanschluss achten
Handys nicht in die Hosentasche stecken – die Strahlung kann möglicherweise die Fruchtbarkeit bei Männern beeinträchtigen
Zu Hause über das Festnetz telefonieren und das Handy ausschalten 
Keine Spiele via Handy spielen
Bei Verwendung von Headsets oder integrierter Freisprecheinrichtung Handys möglichst weit weg vom Körper positionieren (z.B. äußere Rocktasche, Handtasche) 
Besonders Wireless LAN bzw. UMTS führen zu einer hohen Dauerbelastung