Wirtschaft

Aspirin bald auch in der Drogerie?

Der Verfassungsgerichtshof beschäftigt sich seit Dienstag mit der Frage, ob künftig auch in Drogerien rezeptfreie Medikamente verkauft werden dürfen.

Leo Stempfl
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In der heute gestarteten März-Session prüft der Verfassungsgerichtshof den von dm drogerie markt eingebrachten Antrag zum Apothekenmonopol beim Verkauf rezeptfreier Arzneimittel.
In der heute gestarteten März-Session prüft der Verfassungsgerichtshof den von dm drogerie markt eingebrachten Antrag zum Apothekenmonopol beim Verkauf rezeptfreier Arzneimittel.
Marco Riebler

Nach der Ehe für Alle, einem gekippten Kopftuchverbot und weniger strenger Rechtslage zur Sterbehilfe könnte der Verfassungsgerichtshof nun den nächsten Paukenschlag setzen. Denn Drogerien wollen in Zukunft auch rezeptfreie Medikamente verkaufen dürfen.

Es sei nicht einzusehen, dass alltägliche Medikamente wie Aspirin, Schlaf- oder Schmerzmittel nur in (Online-)Apotheken verkauft werden dürfen. Bislang wurde das mit der notwendigen Beratung gerechtfertigt, doch diese sei bei rezeptfreien Medikamenten ohnehin kaum erforderlich und könne in Drogerien mindestens genau so gut wie in Online-Apotheken erfolgen.

Wünschenswert?

Eine Studie der Bundeswettbewerbsbehörde ergab bereits 2018, dass eine Öffnung des Marktes für Konsumenten wünschenswert wäre. Die Drogeriekette "dm" brachte deswegen den Antrag zum Apothekenmonopol beim Verkauf rezeptfreier Arzneimittel ein.

Selbst die Apotheken wären davon kaum betroffen, weil diese ihren hauptsächlichen Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten erzielen. Außerdem hätten diese ihr Sortiment bereits weit in die Bereiche der Drogerien erweitert und bieten mittlerweile Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika an.

In anderen Ländern der EU sind rezeptfreie Medikamente längst in Drogerien erhältlich, mancherorts sogar im Supermarkt.

"Die rasante Entwicklung von Internet-Apotheken zeigt den Bedarf auf, geprüfte Qualität zu günstigeren Preisen anzubieten und dabei attraktive Alternativen zu den oft dubiosen Online-Anbietern zu schaffen", erläutert dm Geschäftsführer Harald Bauer in einer Aussendung.

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