Welt

Assad lässt wieder UN-Hilfskonvois nach Madaya

Heute Redaktion
Teilen

Hunger als Waffe: Die Stadt Madaya im Westen Syriens wird derzeit von Assad-Truppen und Hisbollah belagert, Dutzende starben bereits an Hunger. Nach einem Hilferuf im Internet und Intervention von Hilfsorganisationen erklärte sich der syrische Diktator Baschar al-Assad bereit, UN-Hilfskonvois in die belagerte Stadt zu lassen.

Hunger als Waffe: Die Stadt Madaya wird derzeit von Assad-Truppen und Hisbollah belagert, Dutzende starben bereits an Hunger. Nach einem Hilferuf im Internet und Intervention von Hilfsorganisationen erklärte sich der syrische Diktator Baschar al-Assad bereit, UN-Hilfskonvois in die belagerte Stadt zu lassen.

Ein Hilfeschrei rollt durch das Internet. In sozialen Netzwerken werden tausendfach Bilder von abgemagerten Männern, Frauen und vor allem Kindern geteilt. Die syrische Stadt Madaya im Westen Syriens, an der Grenze zum Libanon, droht zum furchtbaren Sinnbild einer neuen Stufe des Leidens zu werden.

Syrische Armee des Diktators Baschar al-Assad hat - unterstützt von der schiitischen Hisbollah-Miliz aus dem Libanon - die Stadt belagert und von der Außenwelt abgeschnitten. Die eingeschlossenen 40.000 Menschen - wovon rund die Hälfte Zivilisten sein sollen - leiden unter Hunger und Krankheiten. 

Letzter Hilfeschrei

Aktivisten senden die schrecklichen Bilder aus der Stadt in alle Welt als letzten Hilfeschrei. Wenn die Weltgemeinschaft nichts unternimmt, würden Tausende von Menschen qualvoll verhungern. Die ersten, die sterben, sind Kinder.

Was die Not der Bewohner noch verstärkt, sind die winterlichen Temperaturen von teilweise bis zu minus fünf Grad. Brenn- und Heizmaterial sind ebenso rar und wie Medikamente. Ein Arzt berichtet aus der belagerten Stadt, dass Kinder Gras essen und die Bewohner in ihrer Not Hunde und Katzen schlachten.

Assad gestattet Hilfskonvois

Madaya wird seit etwa einem halben Jahr belagert. Die letzte Hilfslieferung erreichte die Bewohner der Stadt im Oktober. Bettina Lüscher, Sprecherin des Welt-Ernährungsprogramms (WEP), sagte gegenüber der Deutschen Presseagentur, Lastwagen zur Ernährung und Versorgung der Bewohner stünden bereit. Die Konfliktparteien müssten den Helfern allerdings Zugang gewähren. 

Assad sagte Donnerstagnachmittag zu, die Versorgung der Zivilisten durch die UNO zu gestatten. Die Vorbereitungen für den Hilfstransport liefen bereits, wie eine UN-Sprecherin am Donnerstag in Damaskus mitteilte.

UN verhinderte bereits mehrere Katastrophen

In den vergangenen Wochen und Monaten hat die UN mehrmals zwischen Assad-Regime und Rebellen vermittelt und so erreicht, dass Zivilisten in belagerten und umkämpften Städten wie Aleppo oder Homs versorgt oder sogar evakuiert werden konnten.

Madaya liegt nahe der strategisch wichtigen Stadt Zabadani an der Grenze zum Libanon. Die schiitische Hisbollah-Miliz unterstützt den alewitischen Diktator Baschar al-Assad vom Libanon aus und hat angekündigt, das Grenzgebiet zwischen den beiden Staaten als "Schutzzone" zu befreien.