Wirtschaft

ATB kündigt 90 Prozent der Belegschaft

Beim Elektromotorenerzeuger ATB stehen in Spielberg 360 von rund 400 Beschäftigten vor der Kündigung. Die Produktion wird ins Ausland verlagert. 

Michael Rauhofer-Redl
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Bei ATB werden in Spielberg 360 Stellen gestrichen.
Bei ATB werden in Spielberg 360 Stellen gestrichen.
Picturedesk/APA

Nächste Kündigungswelle bei einem österreichischen Traditionsunternehmen. Nachdem man in Wattens (T) hart von der Einsparungswelle der Firma Swarovski betroffen ist, ergeht es Mitarbeitern des Elektromotorenerzeugers ATB ähnlich. Von den rund 400 Mitarbeitern in Spielberg sollen 360, oder 90 Prozent, vor der Kündigung stehen. Das würde das Ende der Produktion in der Obersteiermark bedeuten. 

Im Spielberger Werk wurden bislang Haushalts- und Gartengeräte, etwa Rasenmäher, hergestellt. Angesichts des Coronavirus war man zuletzt allerdings von massiven Auftragsausfällen betroffen. Wie eine Sprecherin des Unternehmens zur APA sagte, soll die Produktion innerhalb Europas verlagert werden. Ob, und wann die Maschinen aus Spielberg abtransportiert werden, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden. 

Produktion seit 1919

In Spielberg selbst sollen lediglich rund 40 Mitarbeitern, die in den Sparten Forschung und Entwicklung, sowie Vertrieb und Logistik tätig sind, verbleiben. Damit geht die 101-jährige Ära der Motorenproduktion in Spielberg wohl zu Ende. 

Die Belegschaft wurde über diese, aus Sicht des Unternehmens notwendige, Entscheidung am Freitag informiert. Überraschend kommt diese nur bedingt, war doch schon seit April der Großteil der Belegschaft in Kurzarbeit. Nun wurden 360 Mitarbeiter beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet.

Die ATB gehört seit 2011 zu 100 Prozent zur chinesischen Wolong-Gruppe. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 3.500 Mitarbeiter, darunter welche in Mönchengladbach, Leeds, Eindhoven, Vojvodina oder Wuhan. 

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