Politik

ATIB-Kindergarten erzog Kinder zu "Türkentum"

Neue Vorwürfe gegen den Kindergarten des türkischen Vereins ATIB in Wien-Favoriten. Das Konzept war auf Islam und Türkentum ausgelegt.

Heute Redaktion
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Neue Vorwürfe gegen den ATIB-Kindergarten.
Neue Vorwürfe gegen den ATIB-Kindergarten.
Bild: iStock/Symbolbild

Konkret gehe es laut Bericht des "profil" um den Kindergarten "Marienkäfer", der in einem Gebäude von ATIB untergebracht ist und von Nokta, einem ATIB-Unterverein betrieben wird. Wie berichtet bekam der Kindergarten eine Förderung von 227.000 Euro. Pikant: erst 2017 habe der Kindergarten sein Kindergartenkonzept ändern müssen, das bereits 2009 beim Wiener Magistrat eingereicht wurde.

"Türkische Kultur vermitteln"

Darin heißt es laut "profil", dass "Kindern türkische Wertvorstellungen sowie die türkische Kultur altersgerecht zu vermitteln" seien und "die religiöse Erziehung ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit" sei. Den Kindern würden "durch eine ausgebildete Seelsorgerin zweimal die Woche die islamischen Werte vermittelt".

Erst 2017 soll die Magistratsabteilung verlangt haben, dass das Konzept geändert werde. Zwar verschwanden daraufhin die Bezüge zur Türkei und zum Islam, die Bekenntnis zur staatlichen türkischen Religionsbehörde Diyanet fand sich aber weiterhin. Das Magistrat bat bereits zwei Mal um Hilfe, der Verfassungsschutz überprüfte die Einrichtung. Nun wurde der Verfassungsschutz erneut eingeschaltet.

"Verärgert und fassungslos"

"Verärgert und fassungslos" zeigte sich ÖVP-Kulturminister Gernot Blümel: "Wie wir aus den letzten Jahren wissen, sind weitere Überraschungen vorprogrammiert. Denn die rot-grüne Stadtregierung hat sich in den letzten Jahren, trotz mittlerweile unzähliger unzulässiger Vorfälle, allen vernünftigen und dringend notwendigen Änderungen und Reformen verschlossen."

"Fassungslos" zeigte sich auch sich der geschäftsführende Landesparteiobmann der FPÖ-Wien, Johann Gudenus: "Wenn in einer Wiener Bildungseinrichtung die Vermittlung türkischer Werte auf der Tagesordnung steht, muss dies von Seiten der Politik beendet werden." Und: "Die Wiener SPÖ hat sich mit der finanziellen Unterstützung eines ATIB-nahen Kindergartens klar auf die Seite türkischer und gegen Wiener Interessen gestellt." (red)