Ukraine

Atom-Experten warnen vor nuklearem Zwischenfall

Die Internationale Atombehörde IAEA führt weiterhin Gespräche mit der russischen Delegation, warnt aber vor einem nuklearen Zwischenfall.

20 Minuten
Am 20. und 21. November wurde das Gelände des russisch-besetzten Kernkraftwerks Saporischschja von unzähligen Artillerie-Geschossen getroffen.
Am 20. und 21. November wurde das Gelände des russisch-besetzten Kernkraftwerks Saporischschja von unzähligen Artillerie-Geschossen getroffen.
REUTERS

Die Verhandlungen mit Kiew und Moskau über die Einrichtung einer Sicherheitszone um das Kernkraftwerk Saporischschja gehen weiter, doch inzwischen warnt der Direktor der UN-Atomaufsichtsbehörde vor den möglichen Folgen.

"Nicht weiter auf gut Glück hoffen"

"Wir können nicht weiter auf gut Glück hoffen, um einen nuklearen Unfall zu vermeiden", sagte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, am Mittwoch gegenüber CNN.

Grossi sagte, die Verhandlungen kämen "voran", aber "dies ist eine aktive Kampfzone, daher ist es nicht so einfach, sich auf bestimmte Parameter zu einigen".

Der IAEA-Direktor sagte, er habe sich am Mittwoch mit einer russischen Delegation in der Türkei getroffen und am Dienstag mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba gesprochen.

Auf die Frage, wer mit dem Feuer spiele, sagte Grossi in Anspielung auf seine eigenen Äußerungen vom Sonntag nach den gewaltigen Explosionen, die das Kernkraftwerk am Samstag und Sonntag erschüttert hatten: "Es ist sehr schwierig für uns, aus dem Inneren des Kraftwerks heraus festzustellen, wer das tut", und fügte hinzu: "Unser Hauptziel ist es , die Sache zu beenden, und nicht, uns auf ein Spiel mit Schuldzuweisungen einzulassen."

Stromausfall am Mittwoch

Am Mittwoch habe das Kernkraftwerk erneut den Zugang zu externem Strom verloren und sei stattdessen auf seine Notstromdieselgeneratoren angewiesen gewesen, um die für die Reaktorkühlung und andere wichtige Funktionen benötigte Energie zu erhalten, so die IAEA in einer Erklärung.

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    Blick auf das Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine.
    Blick auf das Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine.
    ED JONES / AFP / picturedesk.com