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Atombomben-Überlebender erinnert an Nagasaki-Horror

Heute Redaktion
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Sumiteru Taniguchi ist das lebende Symbol gegen die Nutzung von Atombomben. Als 16-Jähriger war er in Nagasaki, als am 9. August 1945 die Atombombe "Fat Man" über der Stadt explodierte. Wie durch ein Wunder überlebte Taniguchi Explosion und Strahlung. 70 Jahre später zeigen seine Narben der Welt den Horror, den der Einsatz von Atombomben über die Welt bringen kann.

Sumiteru Taniguchi ist das lebende Symbol gegen die Nutzung von Atombomben. Als 16-Jähriger war er in Nagasaki, als am 9. August 1945 die Atombombe "Fat Man" über der Stadt explodierte. Wie durch ein Wunder überlebte Taniguchi Explosion und Strahlung. 70 Jahre später zeigen seine Narben der Welt den Horror, den der Einsatz von Atombomben über die Welt bringen kann.

1943 betätigte sich Taniguchi als Kurier für die Post in Nagasaki. Auch am Morgen des 9. August 1945 war er gerade mit einer Lieferung auf seinem Fahrrad unterwegs, als die Atombombe "Fat Man" am Himmel explodierte. Sein Rücken wurde durch die Hitze schwerstens verbrannt, doch wie durch ein Wunder riss die Druckwelle zwar die Gebäude in seiner Umgebung um, verletzte aber Taniguchi nicht noch schwerer.

Taniguchi erzählte später, dass er nicht blutete, weil sein Rücken und Arm förmlich geschmolzen waren. Auch Schmerzen habe er keine gefühlt, da seine Nervenenden verbrannt waren. Im Schock ging er in eine nahe Munitionsfabrik, wo ihm eine weibliche Überlebende half, lose Haut vom Körper zu schneiden. Seinen verwundeten Arm schmierte er mit Maschinenöl ein.

Zwei Jahre, bis er wieder sitzen konnte

Erst am übernächsten Tag wurde Taniguchi von Einsatzkräften entdeckt - zuvor war er für tot gehalten worden, weil er zu schwach war, um nach Hilfe zu rufen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, seine Wunden infizierten sich, er konnte 21 Monate nur am Rücken liegen. Seine Haut war so beschädigt, dass die Organe durchschienen. Zwei Jahre später konnte der Überlebende erstmal wieder sitzen, erst 1949 wurde er aus dem Spital entlassen.

Es folgten weitere Operationen, dazu kamen die Auswirkungen der Strahlung. Zehn Mal wurde Taniguchi operiert, um Tumore zu entfernen. Außerdem begannen seine Rippen zu verrotten, andere drückten auf seine Lunge, weshalb ihm das Atmen schwerfällt. Taniguchi wurde so zum lebenden Symbol gegen den Einsatz von Atomwaffen und Vorsitzender einer Vereinigung von Atombomben-Opfern. Er hält bis heute Vorträge über seine Erlebnisse und ließ sich für eine Fotoserie ablichten.