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Attentat in Ankara: Immer mehr Opfer

Heute Redaktion
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Bei zwei schweren Explosionen in der türkischen Hauptstadt Ankara, sind ersten Informationen zufolge mindestens 122 Menschen ums Leben gekommen und fast 250 weitere verletzt worden. Zwei Selbstmordattentäter hatten sich inmitten einer Friedenskundgebung mehrerer Gewerkschaften sowie Oppositionsparteien in die Luft gesprengt.

Bei zwei schweren Explosionen in der türkischen Hauptstadt Ankara, sind mindestens 122 Menschen ums Leben gekommen und fast 250 weitere verletzt worden. Zwei Selbstmordattentäter hatten sich inmitten einer Friedenskundgebung mehrerer Gewerkschaften sowie Oppositionsparteien in die Luft gesprengt.

Die Detonationen ereigneten sich gegen 10.00 Uhr im Abstand von wenigen Minuten an einer Straßenkreuzung unmittelbar beim Hauptbahnhof. Zu diesem Zeitpunkt war der Platz gefüllt mit den Teilnehmern einer von Gewerkschaften und Oppositionsparteien organisierten Friedenskundgebung. Die schrecklichen Bilder erinnern an die blutigen Anschläge auf die HDP-Kundgebung in Diyarbakir im Juni und .

Der Kovorsitzende der prokurdischen Partei HDP, Selahattin Demirtas, sprach nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA von einem "barbarischen Angriff". Die Nachrichtenagentur Anadolu sprach von einem Selbstmordanschlag. Die Bilanz jedenfalls ist verheerend: Mindestens 122 Tote sind zu beklagen, weiters wurden 246 Menschen verletzt.

Erdogan bei Krisengipfel

Auch die türkische Staatsspitze reagierte umgehend. Präsident Recep Tayyip Erdogan kam mit Ministerpräsident Ahmet Davutoglu und anderen Kabinettsmitgliedern umgehend zu einem Krisentreffen zusammen. Erdogan zeigte sich erschüttert: Er kündigte an die Hintermänner mit aller Härte verfolgen zu wollen und meinte der Anschlag habe "auf den Frieden der Nation" gezielt. 

Nach den Anschlägen kam es zu Protesten. Polizisten schossen in die Luft um die wütenden Menschen auseinander zu treiben, Demonstranten riefen "Polizei, Mörder". Demirtas äußerte Zweifel, dass man von Seiten der türkischen Regierung von dem Anschlag überrascht wurde: "Ist es möglich, dass ein Staat mit so einem starken Geheimdienstnetzwerk im Vorfeld keine Informationen über den Anschlag hatte?"

Leichen pflasterten die Straße

Augenzeugen sprechen von schlimmen Bildern: Am Unglücksort lagen Leichen, schreiende Angehörige suchen ihre Verwandten. Rettungskräfte rasten zum Unglücksort und leisteten Erste Hilfe. Noch immer werden dutzende Verletzte verarztet, es ist anzunehmen, dass die Zahl der Opfer weiter steigt. 

Kundgebungen in Österreich

In mehreren österreichischen Städten wurde vom Rat der kurdischen Gesellschaft in der Folge zu Kundgebungen aufgerufen. Die Treffpunkte sind in Wien um 16 Uhr vor dem Parlament, Graz um 16 Uhr am Grießplatz, Innsbruck um 16.30 Uhr vor der Annasäule und in Linz um 16 Uhr am Schillerpark. In Bregenz ist der Treffpunkt am Sonntag um 18 Uhr am Leutbühel . 

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