Bluttat vor Schule

Attentat in Madrid – Ukrainischer Ex-Politiker getötet

Wegen seiner Verbindungen zum Kreml wurde Portnow von den USA und Europa sanktioniert. Nun ist er in Spanien bei einem Attentat getötet worden.
21.05.2025, 13:23

In Madrid ist am Mittwoch ein ukrainischer Politiker erschossen worden, nachdem er seine Kinder in die Schule gebracht hatte. Wie die spanische Zeitung "20 Minutos" berichtet, wurde Andrij Portnow vor der "American School" in der spanischen Hauptstadt von einer Person, die auf einem Motorrad vor dem Gebäude gewartet hatte, mit mehreren Schüssen niedergestreckt.

Die Rettungskräfte konnten beim Eintreffen am Tatort nur noch den Tod des 52-Jährigen feststellen. Der Täter ist flüchtig, es läuft eine Großfahndung. Der gebürtige Ukrainer befand sich in Spanien in einer Art Exil und stand unter Beobachtung des ukrainischen Geheimdienstes.

Ex-Stellvertreter von Janukowitsch

Portnow leitete von 2005 bis 2010 die Rechtsabteilung des Wahlkampfstabs der ehemaligen ukrainischen Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko. Von April 2010 bis Februar 2014 war er Leiter der Hauptabteilung für Justiz der Präsidialverwaltung von Präsident Janukowitsch und später dessen erster Stellvertreter.

Laut der derzeitigen ukrainischen Regierung soll Portnow bei der Unterdrückung der Maidan-Proteste im Jahr 2014 eine integrale Rolle gespielt haben: So war er an der Ausarbeitung der sogenannten "Diktaturgesetze" vom 16. Jänner beteiligt, die die Rechte der Bürger massiv einschränkten und gegen die Protestbewegung gerichtet waren.

Zweimal aus der Ukraine geflüchtet

Nach dem Machtwechsel 2014 verließ er die Ukraine zunächst, kehrte aber später zurück und flüchtete am 3. Juni 2022 erneut aus dem Land. Gegen Portnow wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet, darunter wegen angeblichen Hochverrats im Zusammenhang mit der Annexion der Krim. Diese wurden jedoch eingestellt.

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