Das globale Wettrüsten nimmt wieder Fahrt auf. Bereits am Dienstag stellte US-Präsident Donald Trump seine Pläne für das Raketenabwehrsystem "Golden Dome" vor. Wie im Wahlkampf angekündigt, wolle er während seiner Amtszeit "einen hochmodernen Raketenabwehrschild" nach dem Vorbild des israelischen "Iron Dome" aufbauen, sagte Trump mit Blick auf das israelische Raketenabwehrsystem.
Der "Golden Dome" soll in rund drei Jahren fertiggestellt sein. Dann sei das Abwehrsystem in der Lage, Raketen abzufangen, "auch wenn sie von anderen Seiten der Welt aus gestartet werden, und sogar wenn sie aus dem Weltraum gestartet werden", sagte der US-Präsident. "Das ist sehr wichtig für den Erfolg und sogar das Überleben unseres Landes." Die Kosten des Projekts sollen sich auf insgesamt 175 Milliarden Dollar belaufen. Auch Kanada habe Interesse an einer Beteiligung bekundet.
Weniger begeistert zeigen sich China und Russland. In einem Statement rief Peking Trump dazu auf, von seinen Plänen abzurücken. "Wir rufen die Vereinigten Staaten auf, die Entwicklung und Stationierung des globalen Raketenabwehrsystems so schnell wie möglich aufzugeben", sagte eine Sprecherin des Außenministeriums, Mao Ning, am Mittwoch in Peking. Das Projekt gefährde das "weltweite strategische Gleichgewicht und die Stabilität", fügte sie hinzu. China sei sehr besorgt.
Trumps Pläne befeuerten ein Wettrüsten und drohten aus dem Weltraum ein "Schlachtfeld" zu machen, sagte die Sprecherin weiter. "Die Vereinigten Staaten stellen ihre eigenen Interessen vorne an und sind besessen davon, für sich absolute Sicherheit zu erlangen, während sie das Prinzip verletzen, dass die Sicherheit eines Landes nicht auf Kosten anderer gehen sollte", sagte sie.
Auch der Kreml äußerte sich negativ zum Vorhaben des US-Präsidenten. Die "Golden-Dome"-Pläne erhöhten das Risiko von "Kampfeinsätzen im Weltraum", heißt es in einem offiziellen Statement aus Moskau.
(Mit Material von AFP)