Bluttat in der US-Hauptstadt: Am Mittwochabend (Ortszeit) erschoss ein mutmaßlich antisemitisch motivierter Attentäter (30) die beiden israelischen Botschaftsmitarbeiter Yaron Lischinsky und Sarah Lynn Milgrim. Nach Angaben der Polizei rief der mutmaßliche Täter bei seiner Festnahme "Free Palestine" (Freiheit für Palästina).
Nun kamen neue Details zu einem der Opfer ans Licht: Wie die "Krone" in Berufung auf die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) in Berlin berichtet, soll das männliche Opfer einen Bezug zu Deutschland gehabt haben.
Demnach soll Lischinsky Gründungsmitglied des Jugendforums der Schwesterorganisation Israelisch-Deutsche Gesellschaft gewesen sein. Zudem sei er teils in Bayern aufgewachsen und habe fließend Deutsch gesprochen. Auch einen deutschen Pass habe der Mann besessen.
Der frühere Grünen-Politiker und nunmehrige Präsident der DIG, Volker Beck, erinnerte sich an Lischinsky als einen "aufgeschlossenen, klugen und tief engagierten Menschen". Er habe Interesse an den deutsch-israelischen Beziehungen und an Wegen zu friedlicher Koexistenz im Nahen Osten. Dies habe Lischinsky "auf sein ganzes Umfeld" ausgestrahlt, hieß es.
Weiteres tragisches Detail am Rande: Laut der BBC waren Lischinsky und Milgrim ein Paar und standen kurz vor der Verlobung. Der getötete Mann habe demnach diese Woche einen Ring gekauft und wollte während einer Reise nach Jerusalem einen Antrag machen. Beim Verdächtigen handelt es sich laut der BBC um den 30-jährigen Elias Rodriguez aus Chicago.
Aufgrund des Attentats schlug der israelische Außenminister Gideon Saar harte Töne gegenüber Europa an. Saar mache die europäischen Länder mitverantwortlich für die Bluttat. "Es gibt eine direkte Verbindung zwischen anti-semitischer und anti-israelischer Aufstachelung und diesem Mord", sagte der Außenminister am Donnerstag.
Diese "Aufwiegelung" komme auch von Verantwortlichen vieler Länder und internationaler Organisationen, insbesondere aus Europa, betonte Saar.
(Mit Material von AFP)