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Attentäter sprengte sich Beine ab

Heute Redaktion
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Drei Explosionen haben am Dienstag den Osten der thailändischen Hauptstadt Bangkok erschüttert. Dabei wurde ein iranischer Staatsbürger schwer verletzt, er verlor beide Beine. Die Explosionen, bei denen weitere vier Menschen verletzt wurden, ereigneten sich auf der belebten Sukhumvit-Straße, berichtete die "Bangkok Post" in ihrer Internetausgabe.

Drei Explosionen haben am Dienstag den Osten der thailändischen Hauptstadt Bangkok erschüttert. Dabei wurde ein iranischer Staatsbürger schwer verletzt, er verlor beide Beine. Die Explosionen, bei denen weitere vier Menschen verletzt wurden, ereigneten sich auf der belebten Sukhumvit-Straße.

Neben dem schwer verletzten Iraner wurde ein weiterer Verdächtiger auf dem internationalen Flughafen Suvarnabhumi festgenommen, nachdem die Polizei Sprengstoff in einem von drei Iranern gemieteten Haus sichergestellt hatte. Regierungssprecherin Thitima Chaisaeng erklärte, nach Angaben der Polizei sei das Haus zur Herstellung von Bomben genutzt worden.

Verdächtiger sprengte sich Beine ab

Es seien dort auch ein Versteck mit dem Plastiksprengstoff C4 und Geräte zur Bombenfernzündung gefunden worden. Eine Bombe sei innerhalb des Hauses explodiert und zwei der drei Männer hätten die Flucht ergriffen. Ein dritter Mann, dessen Name mit Saeid Moradi angegeben wurde, sei ihnen gefolgt und habe versucht, ein Taxi anzuhalten.

Dieses blieb aber nicht stehen, daraufhin schleuderte der Mann eine Bombe auf das Fahrzeug. Der Fahrer wurde dadurch verletzt. Der Verdächtige versuchte wegzulaufen, wurde aber von der Polizei gestellt. Der Mann wollte eine dritte Bombe auf die Beamten werfen. Diese prallte aber an einem Baum ab und sprengte ihm beide Beine weg. Er wurde ins Spital eingeliefert.

Ermittlungen laufen

Regierungssprecherin Thitima sagte, die Ermittler versuchten nun herauszufinden, ob es sich um einen organisierten Angriff gehandelt habe oder ob ein Selbstmordanschlag geplant gewesen sei. Das thailändische Außenministerium setzte sich unterdessen mit der iranischen Regierung in Verbindung um festzustellen, ob die verdächtigen Iraner auf einer Terrorliste stünden.

Eine der Bomben beschädigte eine Telefon-Kabine vor einer Schule. Es kam aber kein Schüler zu Schaden. Bei den vier Personen, die neben dem Iraner verletzt wurden, handelt es sich um Thais. Der auf dem Flughafen verhaftete Mann wollte nach Angaben der Polizei ein Flugzeug der Gesellschaften Air Asia oder Malaysia besteigen.

Israel beschuldigt Iran

Er war am gleichen Tag nach Thailand eingereist wie Moradi. Israels Verteidigungsminister Ehud Barak warf dem Iran vor, hinter dem Anschlagsversuch zu stehen. "Iran und Hisbollah sind unerbittliche Elemente des Terrors, die die Sicherheit der Region und der Welt gefährden", erklärte Barak nach Angaben der Zeitung Haaretz bei einem Besuch in Singapur.

Anschlagsserie am Montag

Am Montag war bei einem Attentat im indischen Neu Delhi eine israelische Diplomatin schwer verletzt worden. In der georgischen Hauptstadt Tiflis wurde ein ähnlicher Anschlag nur knapp verhindert. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu warf dem Iran vor, hinter den beiden Anschlägen zu stecken.

Österreichische Botschaft rät zur Vorsicht

Die Österreichische Botschaft Bangkok empfiehlt angesichts der jüngsten Explosionen in Bangkok, besondere Vorsicht auf stark frequentierten öffentlichen Plätzen, Einkaufszentren, Märkten, religiösen Heiligtümern, Bars, Discos, Nachtclubs und Orten von touristischem Interesse im Großraum Bangkok walten zu lassen.

APA/red.