People

ATV-Star im Krieg: "Versuchen Flucht auf eigene Faust"

Thomas Maurer, bekannt aus der ATV-Serie "Das Geschäft mit der Liebe", sitzt in der Ukraine fest. "Heute" hat mit ihm gesprochen.

Teilen
Thomas Maurer
Thomas Maurer
Instagram

Am Freitag postete sein Serienkollege, Lovecoach Robert Nissel, ein Video auf seinem Instagram-Kanal, das Thomas Maurer mit einem dramatischen Hilferuf zeigte. "Mein Name ist Thomas Maurer. Ich befinde mich hier im Kriegsgebiet, in unmittelbarer Nähe von Kiew. Seit letzter Nacht gibt es Raketeneinschläge. Der Krieg mit Russland ist ausgebrochen. Es sind überall Panzer, es wird geschossen", richtete der ATV-Reality-Star ängstliche und ernste Worte an die Bevölkerung.

In die Ukraine sei Maurer gereist, um seine schwangere Verlobte abzuholen, erzählte er im Gespräch mit "Heute" am Samstagnachmittag. "Normalerweise fliegt sie alleine, aber diesmal wollte ich sie abholen, weil sie schwanger ist", erzählte Maurer. Doch genau das wurde dem Paar zum Verhängnis – die Ausreise aus der Ukraine war am Mittwoch vergangene Woche schlagartig nicht mehr möglich, "da die Flüge ständig verschoben wurden und wir immer vertröstet worden sind", so Maurer.

Nun beschlossen die beiden, sich auf eigene Faust bis zur Grenze durchzuschlagen – unter Lebensgefahr! Hilfe bekommen Thomas Maurer und seine Verlobte von Maurers Schwiegervater in spe. Er ist Ex-Soldat, 62, "und Patriot", verriet Maurer. Er sei einer der Wenigen, die gerade nicht versuchen würden, aus dem Land zu fliehen, denn: "Er will sein Land verteidigen". Vom Ex-Soldaten wurde das Paar mit genauen Routen ausgestattet, auf denen Bomben- oder Waffenbeschuss unwahrscheinlich ist. 

An den Grenzen zu der Slowakei und zu Ungarn wartet man derzeit drei Tage lang. Nun hoffen Thomas Maurer und seine Verlobte, dass sie vor der Grenze nicht noch zum Opfer von russischen Angriffen werden. Vonseiten der österreichischen Behörden habe das Paar laut Maurer keinerlei Hilfe erhalten. "Sie haben mir gut zugeredet. Das war's". Während die österreichische Botschaft Thomas Maurer am Donnerstagvormittag angeboten hatte, sich zu ihnen nach Kiev durchschlagen und dort Schutz finden zu können, sei sie am Abend des selben Tages schon nicht mehr besetzt gewesen, behauptete Maurer.

Auf "Heute"-Anfrage sagte das Außenministerium: "Die Botschaft in Kiew ist nicht geschlossen. Wir haben so wie eine Vielzahl anderer EU-Länder den Großteil unseres Team in den Westen der Ukraine verlegt. Ein Bereitschaftsteam der Österreichischen Botschaft ist weiterhin 24/7 in Kiew tätig und unterstützt die Österreicher vor Ort bestmöglich". Das Ministerium wies im Gespräch mit "Heute" auf die Reisewarnung hin, die seit Samstag, 19. Februar, in Kraft sei. Maurer sei aber bereits einen Tag vor der Warnung – am Freitag – in die Ukraine geflogen. Am Sonntag wollte er fliehen, doch alle Flüge waren voll.

1/21
Gehe zur Galerie
    Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
    Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
    SERGEY BOBOK / AFP / picturedesk.com
    Mehr zum Thema