Politik

ATV wehrt sich gegen Einflussnahme durch Kickl

Das FPÖ geführte Innenministerium hatte den Sender wegen einer neuen Polizeisendung gelobt. ATV wehrt sich nun dagegen.

Heute Redaktion
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"Polizei-Hunde -  Verbrecherjagd mit Biss!": ATV arbeitet eng mit der Polizei zusammen
"Polizei-Hunde - Verbrecherjagd mit Biss!": ATV arbeitet eng mit der Polizei zusammen
Bild: Screenshot

Das FPÖ-geführte Innenministerium sieht ATV als Vorbild und sagt, dass jede Folge einer neuen Polizeisendung kontrolliert werden dürfe - "heute.at" berichtete hier. Dem widerspricht nun der Privatsender vehement, man sei keine PR-Agentur für die Polizei.

"Wie bei allen Produktionen, im konkreten Fall von "Live PD", einer Eigenproduktion, liegt die redaktionelle Hoheit ausschließlich bei ATV", heißt es in einem Statement seitens ATV,

Die Sendung beruhe zur Gänze auf realen Einsätzen und laufenden Ermittlungen, die real-live mitgefilmt werden. Daher sei hier schon aus rechtlichen Gründen des Personenschutzes ein geordneter und korrekter Ablauf mit der Polizei einzuhalten um die erforderliche Sensibilität (Täter- und Opferverpixelung) sicherzustellen.

In der Stellungnahme wird darauf hingewiesen, dass die Produktion der ATV-Formate über den Polizeialltag seit 2005 existiere sowie auch der professionelle Austausch mit den diversen Polizeieinheiten Österreichs. Die endgültige redaktionelle Verantwortung der Sendungen liege ausschließlich bei ATV.

Auszug aus dem Text zum Punkt "Kritische Medien":

"Leider wir wie eh und je seitens gewisser Medien (z.B.: Standard, Falter), sowie neuerdings auch seitens des Kuriers, eine sehr einseitige und negative Berichterstattung über das BMI bzw. die Polizei betrieben. Mittlerweile zählen keine Fakten und Erklärungen mehr, bzw. werden diese einfach ignoriert, da der jeweilige Artikel jedenfalls negativ wird, wie zahlreiche Artikel in jüngster Vergangenheit zeigen. Ich darf daher bitten, bei Anfragen besonders in Bedacht zu nehmen und die Auswirkungen mitzubedenken. Anfragen betreffend Ausbildung und andere Themen, die nicht nur euch betreffen können – hier werden wir auch gerne gegeneinander ausgespielt und die Anfrage mehrfach geschickt – bitte CC an mich zu schicken, sodass eine einheitliche Antwort erfolgen kann und wir uns nicht gegenseitig konterkarieren. Ansonsten erlaube ich mit vorzuschlagen, die Kommunikation mit diesen Medien auf das nötigste (rechtlich vorgesehene) Maß zu beschränken und ihnen nicht noch Zuckerl, wie beispielsweise Exklusivbegleitungen zu ermöglichen, es sei denn, ihr seht darin einen echten Mehrwert bzw. die Möglichkeit einer neutralen oder gar positiven Berichterstattung."

"Auch bei dieser geplanten Sendung wird sich daran nichts ändern, auch wenn es womöglich MitarbeiterInnen des Innenministeriums vielleicht gerne anders gestaltet hätten. Im Falle eines versuchten redaktionellen Eingriffs, würde ATV die Produktion einstellen", wehrt sich der Sender.

"Wir distanzieren uns von der Vorgehensweise des Innenministeriums in der Frage des Umgangs mit Medien und der journalistischen Freiheit distanzieren. Wir werden auch in Zukunft keine Projekte realisieren wo dieser Grundsatz in Frage gestellt wird", konstatiert ATV.

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