Politik

Auch in Österreich "Drittes Geschlecht" gefordert

Die Volksanwaltschaft fordert von der Politik, nach dem Vorbild von Deutschland ein drittes Geschlecht für intersexuelle Menschen einzuführen.

Heute Redaktion
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In einigen Ländern gibt es bereits Toiletten für alle Geschlechter.
In einigen Ländern gibt es bereits Toiletten für alle Geschlechter.
Bild: iStock

"Jedes Jahr werden in Österreich rund 30 Kinder geboren, deren Geschlechtsmerkmale nicht den gängigen Normen für männlich oder weiblich entsprechen", so Volksanwalt Günther Kräuter. Das deutsche Verfassungsgericht hat deshalb am Mittwoch die Einführung eines dritten Geschlechts im Geburtenregister beschlossen.

In Österreich ist das derzeit noch anders. "Weder die Medizin noch die Rechtsordnung tragen dem Umstand Rechnung, dass es ein drittes Geschlecht gibt", kritisiert der Volksanwalt in einer Aussendung am Donnerstag.

Entscheidung in Österreich erst 2018

Beim österreichischen Verfassungsgerichtshof (VfGH) ist derzeit ein ähnliches Verfahren anhängig. Der "Inter*Aktivist Alex* Jürgen" sei mit seinem Antrag, eine Geburtsurkunde mit dem Geschlechtseitrag "inter*" ausstellen zu lassen, in allen anderen Instanzen abgewiesen worden, berichtet die Plattform Intersex. Eine Entscheidung wurde für das Jahr 2018 angekündigt.

"Politik soll nicht auf VfGH warten"

Die Volksanwaltschaft rief die Politik am Donnerstag dazu auf, nicht auf die VfGH-Entscheidung zu warten sondern sofort aktiv zu werden.

Im Gesundheitsministerium wurde auf Drägnen der Volksanwaltschaft bereits eine Arbeitsgruppe mit Medizinern, Experten und "Selbstvertretern" zusammengefunden, um Richtlinien für den medizinischen Bereich zu entwickeln. (red)