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Auch "Jesus-Christus-Brigade" kämpft mit US-Raketen

Heute Redaktion
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Die Waffenlieferungen der USA an ausgewählte syrische Rebellengruppen sind dabei, das Gleichgewicht im blutigen syrischen Bürgerkrieg zu verschieben. Vor wenigen Tagen tauchte ein Youtube-Video auf, das US-Panzerabwehrraketen im Einsatz der "Jesus-Christus-Brigade" der Freien Syrischen Armee zeigt. Aber auch die radikal-islamistische Al-Nusra-Front ist im Besitz der Waffen.

Die Waffenlieferungen der USA an ausgewählte syrische Rebellengruppen sind dabei, das Gleichgewicht im blutigen syrischen Bürgerkrieg zu verschieben. Vor wenigen Tagen tauchte ein Youtube-Video auf, das US-Panzerabwehrraketen im Einsatz der "Jesus-Christus-Brigade" der Freien Syrischen Armee zeigt. Aber auch die radikal-islamistische Al-Nusra-Front ist im Besitz der Waffen.

Die Aufrüstung der Rebellengruppen im syrischen Bürgerkrieg schreitet voran. Ein neues Video zeigt eine US-amerikanische Panzerabwehrrakete vom Typ TOW im Besitz der "Jesus-Christus-Brigade" bei Kampfhandlungen in der Provinz Quneitra, im äußersten Südwesten des Landes.

Im Video sieht man eine Raketenstellung der Rebellengruppe, die ein mehrere Kilometer entferntes Ziel auf einem Hügelkamm beschießt. Den Treffer bejubeln die Kämpfer mit "Allahu Akbar"-Rufen ("Gott ist groß"). Gezeigt werden Kampfhandlungen in der Provinz Quneitra auf den Golanhöhen, südwestlich der umkämpften Hauptstadt Damaskus.

Die "Jesus-Christus-Brigade"

Laut Videobeschreibung handelt es sich bei den Milizionären um Mitglieder der "Jesus-Christus-Brigade". Diese gehört zur Freien Syrischen Armee, also jener relativ losen Organisation großteils "moderater" Rebellengruppen.

Die Gruppe ist trotz des selbstgewählten Namens nicht christlich. Sie nennt sich zwar nach Jesus von Nazareth ("Isa bin Maryam" auf Arabisch), sieht ihn jedoch gemäß des Islams nicht als Sohn Gottes sondern "nur" als Propheten. Zur "Jesus-Christus-Brigade" gehört allerdings auch eine kleinere Gruppe christlicher Kämpfer.

Auch Islamisten haben US-Raketen

Die US-Raketen, die den deutlichen Panzer-Vorteil der Assad-treuen Regierungstruppen ausgleichen sollen, sind in den vergangenen Monaten allerdings nicht nur von gemäßigten Rebellen eingesetzt worden. Wie die Mitte Dezember enthüllte, befindet sich auch die islamistische Al-Nusra-Front - der syrische Ableger von Al Kaida - im Besitz der Panzerabwehrwaffen.

In einem Video über die Kämpfe in der nordwestlichen Provinz Idlib, unweit von Aleppo, ist ebenfalls eine TOW-Rakete im Einsatz gegen Assad-Truppen zu sehen, diesmal allerdings bedient von Islamisten. Die Waffen waren Teil einer Lieferung an mehrere moderate Rebellengruppen. Wie sie in die Hände der Al-Nusra-Front gelangen konnten, ist nicht gänzlich geklärt. Wahrscheinlich wurden sie aber von den Islamisten bei Kämpfen gegen andere Gruppen erbeutet.

Nahm Italienerinnen als Geiseln

Die Al-Nusra-Front erregte kürzlich mit Aufsehen. Die beiden jungen Frauen waren als Entwicklungshelfer im Norden des kriegszerrütteten Landes tätig und wurden laut Video von der Al-Nusra-Front entführt. Im Video fürchten die beiden Geiseln um ihr Leben und bitten die italienische Regierung, alles zu tun, um sie zu retten.