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Kanzler Kurz offen für Brexit-Verschiebung

Heute Redaktion
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Bundeskanzler Sebastian Kurz kann sich vorstellen, den Brexit um ein paar Monate zu verschieben.
Bundeskanzler Sebastian Kurz kann sich vorstellen, den Brexit um ein paar Monate zu verschieben.
Bild: picturedesk.com

Am 29. März ist der Stichtag für den Brexit. Kanzler Kurz (ÖVP) kann sich aber vorstellen, die Frist zu verlängern, sofern Großbritannien einen ordentlichen Plan vorlegt.

Der mit der EU ausverhandelte Brexit-Plan von Theresa May wurde vom britischen Unterhaus abgelehnt. Wenn es zu keiner Einigung kommt, steht am 29. März ein nicht ausverhandelter, sogenannter "harter Brexit" bevor. Unter diesen Vorzeichen sind einige EU-Regierungschef bereit, die Frist zu verlängern, darunter auch ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz.

"Wenn London eine ordentliche Strategie und einen Plan vorlegt, dann wäre eine Verschiebung des Austrittstermins um ein paar Monate vorstellbar", sagte Kurz der deutschen Zeitung "Welt am Sonntag".

"Großbritannien ist jetzt am Zug, seine Vorstellungen zu präzisieren", so der Kanzler. Er betonte, dass alle Seiten von einem Verhandlungsergebnis nur profitierten. "Ein harter, ungeordneter Brexit würde uns allen schaden", sagte er. Daher verfolge man in der EU die Strategie, ein "No Deal"-Szenario zu vermeiden. "Aber auch darauf sind wir vorbereitet", sagte der Kanzler.

Auch Angela Merkel will Kompromiss

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel ermahnte die EU unterdessen, einen Kompromiss mit Großbritannien zu finden. Man werde respektieren, dass Großbritannien nicht mehr Mitglied der EU sein wolle, sagte Merkel auf dem CDU-Landesparteitag in Mecklenburg-Vorpommern in Rostock.

"Aber auch wir haben eine Verantwortung, diesen Trennungsprozess so verantwortlich zu gestalten, dass man nicht in 50 Jahren über uns den Kopf schüttelt und sagt: 'Warum waren die nicht in der Lage, einen Kompromiss zu finden'", sagte sie.

(red)