Politik

Selbst Klimaschützer sind gegen die Fleischsteuer

In der Diskussion um eine mögliche Fleischsteuer meldet sich nun auch das Klimavolksbegehren zu Wort - und dürfte damit viele überraschen.

Heute Redaktion
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Katharina Rogenhofer, Sprecherin und Koordinatorin Klimavolksbegehren: "Diese Diskussion über eine Fleischsteuer führt absolut am Thema vorbei"
Katharina Rogenhofer, Sprecherin und Koordinatorin Klimavolksbegehren: "Diese Diskussion über eine Fleischsteuer führt absolut am Thema vorbei"
Bild: picturedesk.com

Derzeit wird die österreichische Klimadiskussion von der Einführung einer Fleischsteuer dominiert. ("Heute.at" hat berichtet). Die Idee ist, Fleisch für den Konsumenten teurer zu machen. Eine Steuererhöhung auf tierische Produkte hätte positive Folgen für das Klima, heißt es.

"Wir können die Klimakrise nicht über einen "Fleckerlteppich" aus zusätzlichen Einzelbesteuerungen lösen", schießt jetzt auch Katharina Rogenhofer, Sprecherin es Klimavolksbegehrens, quer. Die Politik habe es seit Jahren verabsäumt diese heißen Eisen anzugreifen und führe lieber Stellvertreterdiskussionen, als endlich in die Gänge zu kommen.

"Mutiger Klimaschutz bedeutet nicht, dass die alleinerziehende Mutter am Ende die Klimarechnung tragen muss", so Rogenhofer

Regionale, klimafreundliche Landwirtschaft fördern

Das Klimavolksbegehren ist überzeugt, dass die Förderung einer regionalen, klimafreundlichen Landwirtschaft der Schlüssel sei: "Ich verstehe nicht, warum ein Schnitzel eine halbe Weltreise unternehmen muss, bevor es auf unseren Tellern landet. Es wäre viel ökologischer eine regionale und nachhaltige Lebensmittelversorgung zu fördern, von der die österreichischen Landwirte auch selbst leben können", so Rogenhofer.

Auch der oberösterreichische Verein "Echt Ehrlich" spricht sich für die Förderung einer regionalen, klimafreundlichen Landwirtschaft aus. Mittlerweile kämen 80 Prozent der heute angebotenen Kalbsschnitzel aus dem Ausland. "Wo Österreich drauf steht, muss auch Österreich drinnen sein. Die fehlgeleitete Agrar- und Konsumentenpolitik hat dazu geführt, dass wir den Kuhbestand in Österreich in den letzten 40 Jahren von 1,2 Millionen auf aktuell 480.000 Kühe dezimiert haben. Somit fehlen rund 700.000 Kälber!," so Obmann Leo Steinbichler. (jd)