Niederösterreich

Auch Land NÖ kaufte Tausende Masken bei dubiosem Shop

Nach der Razzia am Mittwoch bei einem Wiener Schutzmasken-Verkäufer sind erste Abnehmer bekannt. Darunter offenbar auch das Land Niederösterreich.

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    Die Polizei war vor Ort.
    Die Polizei war vor Ort.
    Leserreporter

    Aufgrund eines Betrugsverdachts wurden am Mittwoch in zwei Pop-up-Maskengeschäften in Wien Hausdurchsuchungen durchgeführt. Während der Corona-Krise hatte ein früherer Handyshop-Besitzer gleich zwei Atemschutzmasken-Geschäfte in der Mariahilfer sowie der Kärntner Straße eröffnet – "Heute" berichtete.

    Er verkaufte dort "hochwertig deklarierte" Masken, diese sollen jedoch nicht ausreichend zertifiziert und teils mangelhaft gewesen sein. Außerdem soll es gewerberechtliche Probleme geben. Die Polizei sicherte Beweismaterialien.

    Brisant: Im Onlineshop bedienten sich auch staatliche Einrichtungen. Darunter die Landesgesundheitsagentur, die in Niederösterreich Spitäler und Pflegeheime mit Schutzausrüstung versorgte.

    25.000 Stück gekauft

    Laut "Addendum.org" kaufte die Landesgesundheitsagentur 25.000 FFP2-Schutzmasken mit Ventil über die Website – zu einem Preis von insgesamt 172.500 Euro. Der Stückpreis betrug demnach 6,90 Euro. Gegenüber der Plattform bestätigte ein Sprecher den Kauf, die Masken seien aber getestet worden und funktionsfähig gewesen.

    Die NEOS Niederösterreich forderten indes Aufklärung, stellten eine Anfrage an den zuständigen Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) in Bezug auf ausreichende Überprüfung des Geschäfts. Gegenüber dem "ORF NÖ" heißt es seitens der Landesgesundheitsagentur: "Der Einkauf ist immer nach bestem Wissen und Gewissen erfolgt."

    "Alle waren in Ordnung"

    Bernhard Jany, Sprecher der nö. Landesgesundheitsagentur bezog am Donnerstagnachmittag dann noch ausführlich Stellung: "Bei der genannten Firma haben wir insgesamt 25.000 Stück Atemschutzmasken FFP2 mit Ventil gekauft. Jede Charge wurde gemäß des Erlasses des Wirtschaftsministeriums von einer externen Prüfstelle, dem Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, genau getestet und es gibt dafür einen positiven Prüfbericht, sie hatten also keine Mängel."

    Ob das auch für die danach angebotenen Masken gilt, kann Jany allergings nicht beurteilen: "Ob die derzeitigen Masken des Händlers mittlerweile eine andere Qualität haben oder auch mangelhaft sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Wir haben bei diesem Händler einmal eingekauft und haben aber auch nicht vor, hier wieder in eine Geschäftsbeziehung einzutreten."