Tiere

Auch Nagetiere sind keine Weihnachtsgeschenke

Heute Redaktion
13.09.2021, 15:09

Schenkt euren Kindern zu Weihnachten keine "Einsteiger-Haustiere" wie Hasen, Hamster oder Meerschweinchen, appelliert Vier Pfoten an Eltern.

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten nimmt die Adventszeit zum Anlass, um über sogenannte „Einsteiger-Haustiere" für Kinder aufzuklären. Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen, Mäuse und andere flauschige Nagetiere werden gerne als ebendiese verschenkt. Vor allem an Heiligabend landen diese oft unter dem Weihnachtsbaum. Vier Pfoten appelliert an die Vernunft der Eltern, ihren Kindern zu Weihnachten keine Tiere, auch keine "Einsteiger-Haustiere" zu schenken.

„"Die Tiere fristen sehr oft ein tristes und trauriges Leben in einem Käfig und können ihre Grundbedürfnisse nicht mehr ausleben."“

, gibt Martina Pluda, Kampagnenleiterin bei Vier Pfoten zu bedenken.

Dabei sind die flauschigen Kleintiere für Kinder völlig ungeeignet, betont Vier Pfoten. Die gängige Annahme, dass Nagetiere pflegeleichte Kuscheltiere sind, sei schlicht falsch.

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Falsches Bild vom „unkomplizierten Haustier"

Bevor das Kind bereit für einen Hund oder einem Katze ist, soll es mal mit einem Meerschweinchen oder Kaninchen "üben", so die gängige Meinung. Gerade Kleintiere werden häufig angeschafft, weil sie als anspruchslos und pflegeleicht gelten. "Das stimmt leider überhaupt nicht", wie Vier Pfoten in einer aktuellen Aussendung betont. Auswirkung: Das fehlende Wissen über die individuellen Ansprüche bzw. das natürliche Leben von Meerschweinchen, Kaninchen und Co führt in vielen Fällen zu schweren Haltungsfehlern", erklärt Pluda.

„ „Meerschweinchen, Kaninchen oder auch Mäuse sind von Natur aus Fluchttiere, die sich nur ungern anfassen lassen. Hochgehoben oder gar festgehalten zu werden, stellt für sie eine regelrechte Bedrohung dar."“

, Martina Pluda, Kampagnenleiterin von Vier Pfoten.

Dabei bräuchten die Nager, so flauschig sie auch aussehen, alles andere als Streicheleinheiten und einen kleinen Käfig, der regelmäßig ausgemistet wird. Nagetiere haben je nach Art ganz unterschiedliche und anspruchsvolle Bedürfnisse. Sie benötigen zum Beispiel eine Menge Auslauf (Freigehege, kein Käfig), einen abwechslungsreichen Lebensraum, Speiseplan und Alltag, dazu andere Artgenossen, Rückzugsorte, Möglichkeiten zum Nagen, Klettern oder Graben. Auch regelmäßige Tierarztbesuche sind bei Kleintieren unumgänglich, etwa für das Krallenschneiden oder wichtige Impfungen.

Freude über neues Haustier verfliegt oft schnell

Generell betont Vier Pfoten, dass kein Tier unter den Weihnachtsbaum gehört. Weder Hund, Katze noch Meerschweinchen. Die Freude über den Familienzuwachs sei vor allem bei Kindern anfangs sehr groß. Lege sich allerdings häufig schnell wieder.

„ „Wer ein Tier verschenkt, verschenkt ein Leben und damit ein großes Paket an Verantwortung und Verpflichtung."“

, so Pluda.

Noch dazu können gut gemeinte Streicheleinheiten gefährlich für die kleinen Tierchen sein, warnt Vier Pfoten. Umso kleiner Nagetiere sind, desto zerbrechlicher und zarter sind ihre Knochen, (ihr Körper) und desto leichter sind sie anfällig für Verletzungen durch Kinderhände, warnt Vier Pfoten.

„ „Überlegen Sie doch mal, wie schrecklich es für die kleine Tochter oder den kleinen Sohn wäre, wenn sie/er unabsichtlich das Tierchen verletzen oder gar töten würde. So etwas kann aber ganz leicht passieren!"“

, fragt Martina Pluda Eltern.

Vier Pfoten legt dieses Jahr besonders Eltern ans Herz, ihren Kindern keine Tiere und besonders keine "Einsteiger-Haustiere" zu schenken. Auch keine "extravaganten" Nager, wie Chinchillas, Degus, Rennmäuse und Frettchen. „Das sind Wildtiere, für die die Haltungsbedingen einfach nicht zu erfüllen sind", so Pluda.

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