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Auf dieser Trauminsel findest du kein Airbnb mehr

Private auf der malaysischen Insel, die ihr Eigenheim auf Airbnb vermieten wollen, schauen jetzt in die Röhre. Grund für das Verbot sind Touristen.

Airbnb-Vermieter im Ferienparadies Penang müssen künftig eine neue Einnahmequelle suchen.
Airbnb-Vermieter im Ferienparadies Penang müssen künftig eine neue Einnahmequelle suchen.
Getty Images/iStockphoto

Reisende, die ihren Urlaub auf der malaysischen Insel Penang verbringen, können bei der Wahl der Unterkunft künftig nur noch auf Hotels oder andere Beherbergungsbetriebe zurückgreifen. Denn die Vermietung von Ferienunterkünften durch private Anbieter wie Airbnb wurde letzten Monat auf Penang strikt verboten. Laut dem britischen "Independent" ist Penang damit die erste touristische Hochburg in Südostasien, die diese Maßnahme ergreift.

Die malaysische Regierung hat erklärt, dass sie mit dem Verbot auf Beschwerden über das schlechte Verhalten von Touristen reagiere. Diese seien von Bewohnern der Häuser, in denen bisher Ferienunterkünfte vermietet wurden, gekommen. Die neuen Vorschriften sehen vor, dass nur bestimmte Immobilien wie sogenannte Serviced Apartments an Kurzzeitgäste vermietet werden dürfen – etwa Serviced Apartments, also Unterkünfte, in denen bestimmte Aufgaben durch Angestellte übernommen werden.

Vermieter müssen Zustimmung der Nachbaren einholen

Die Vermietung solcher Apartments unterliegt laut den neuen Bestimmungen jedoch strengen Auflagen. Vermieter müssen sich registrieren lassen, die Zustimmung von mindestens 75 Prozent der Hausbewohner einholen und jährliche Gebühren entrichten. Gäste dürfen sich nicht länger als drei Tage in den Unterkünften aufhalten.

Chow Kon Yeow, der Ministerpräsident von Penang, erklärte, dass der Tourismus auf der Insel durch die neuen Regelungen nicht beeinträchtigt werde. Wie das malaysische Nachrichtenportal "The Vibes" schreibt, gebe es bereits ausreichend Unterkünfte, um die Nachfrage zu decken. Das Verbot der Kurzzeitvermietung von Ferienunterkünften wie Airbnb betrifft derzeit nur die Insel Penang, nicht den Festlandteil des gleichnamigen Bundesstaates. Es ist jedoch zu erwarten, dass das Verbot ausgeweitet wird.

Millionen von Touristen besuchen Penang jedes Jahr

Penang zählt zu den beliebtesten Urlaubszielen in Malaysia. Laut den Tourismusbehörden besuchen jährlich mehr als sieben Millionen Touristen Penang, wobei die Hälfte aus dem Ausland stammt. Nicht nur Malaysia hat Maßnahmen gegen Kurzzeitvermietungen von Ferienunterkünften ergriffen: Auch anderswo sind Airbnbs mittlerweile verboten oder nur eingeschränkt vermietbar – etwa in den Niederlanden, Spanien und Italien.

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    In der niederländischen Hauptstadt dürfen Gastgeber ihre Unterkünfte beispielsweise nur noch maximal 30 Nächte im Jahr vermieten. Übersteigt man diese Grenze, ist eine Genehmigung für kurzfristige Aufenthalte erforderlich. Auch in Spanien gibt es mittlerweile Einschränkungen bei der Kurzzeitvermietung. In Palma, der Hauptstadt Mallorcas, ist die Vermietung von Mehrfamilienhäusern an Touristen verboten. Airbnb-Gastgeber dürfen dort nur noch Einfamilienhäuser vermieten, die isolierte Häuser oder Villen sind.

    Florenz will Airbnbs im Zentrum verbieten

    Auch Italien plant Maßnahmen gegen Kurzzeitvermietungen von Ferienunterkünften. Florenz hat kürzlich angekündigt, die Kurzzeitvermietung von Wohnungen in der historischen Innenstadt künftig zu verbieten. In der Schweiz wollen einzelne Städte ebenfalls gegen Airbnb und ähnliche Plattformen vorgehen – so etwa die Touri-Hochburg Luzern.