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Aufregung – 68-Jährige wird gleichzeitig Mutter und Oma

In Spanien ist eine Debatte um TV-Star Ana Obregón entbrannt. Der Grund: Die 68-Jährige ließ eine Leihmutter ein Kind ihres Sohnes für sie austragen.

Die spanische TV-Persönlichkeit Ana Obregón ist mit 68 dank einer Leihmutter nochmals Mutter und gleichzeitig Großmutter geworden.
Die spanische TV-Persönlichkeit Ana Obregón ist mit 68 dank einer Leihmutter nochmals Mutter und gleichzeitig Großmutter geworden.
Dyd Fotografos / Action Press / picturedesk.com

Vor rund einer Woche überraschte Ana Obregón mit der Neuigkeit, dass sie noch einmal Mutter wurde – mit 68 Jahren. Dafür ließ sie in Miami von einer Leihmutter ein Kind austragen, das mittlerweile drei Wochen alt ist und Ana Sandra heißt. Das Alter der Schauspielerin und TV-Moderatorin löste dann in Spanien eine heftige Debatte aus – aber ebenso die Tatsache, dass die Leihmutterschaft in Spanien gesetzlich verboten ist. "Diese Diskussion ist absurd", sagte Obregón zu entsprechenden Vorwürfen. "Alles ist legal."

Kind ist gleichzeitig auch Enkel

Nun sind weitere Details zu den Umständen ans Licht gekommen: Denn das Mädchen, das nun bei Obregón aufwächst, ist eigentlich ihre Enkelin – Ana Sandra wurde mit dem Sperma ihres 2020 an Krebs verstorbenen Sohnes Aless gezeugt, das dieser vor seinem Tod hatte einfrieren lassen, wie Obregón gegenüber dem Magazin "Hola!" verriet. Die biologische Mutter soll eine Kubanerin sein, die für ihre Dienste bezahlt wurde.

Es sei sein letzter Wunsch gewesen, ein Kind zu hinterlassen, verteidigt Obregón ihre Rolle. "Dieses Kind ist nicht meine Tochter, sondern meine Enkelin. Sie ist die Tochter von Aless, und wenn sie groß ist, werde ich ihr sagen, dass ihr Vater ein Held war, damit sie weiß, wer er ist und wie stolz sie auf ihn sein soll", sagt die Fernsehfrau. Es sei der größte Wunsch von Aless gewesen, noch ein Kind zu haben. "Ich habe geschworen, dich vor dem Krebs zu retten, und ich habe dich enttäuscht. Ich habe dir versprochen, dass ich deine Tochter auf die Welt bringen würde, und jetzt liegt sie in meinen Armen", schrieb sie auf Instagram.

Leihmutterschafts-Gesetz soll geändert werden

Nun wird in Spanien auch das umstrittene Verbot von Leihmutterschaften neu diskutiert. Während Gleichstellungsministerin Irene Montero die Praxis vehement ablehnt und als "eine Form von Gewalt an Frauen" bezeichnet und Bildungsministerin Pilar Alegria der Meinung ist, die Leihmutterschaft wirke sich auch negativ auf das Kindswohl aus, fordern Vertreter der Mittepartei Ciudadanos nun eine Lockerung des Verbots: Wenn die Leihmutterschaft aus altruistischen Gründen geschehe, also die Leihmutter kein Geld damit verdient, soll sie legalisiert werden.

Auch eine Mehrheit der Spanierinnen und Spanier denkt laut einer Umfrage so. Und viele, insbesondere ältere Personen mit Kinderwunsch, umgehen die spanische Gesetzgebung, indem sie ihr Kind im Ausland zur Welt kommen lassen. So können auch Personen über 45 das Kind legal adoptieren, was ihnen sonst verwehrt wäre.

"Sie, immer geht es um sie"

Kritik wird aber auch an der Person von Ana Obregón laut: Sie missbrauche ihre Enkeltochter dazu, wieder in die Medien zu kommen. Twitter-Userin Miss Rieshgo etwa schreibt: "Wieder ein klares Beispiel dafür, dass Ana Obregón die Projekte ihres Sohnes stiehlt. Sie schreibt seine Krankheit aus ihrer eigenen Sicht um und setzt sich selbst auf das Cover. Sie, immer sie. Ich werde nicht mehr allein sein, ich bin nun glücklich, ich habe sein Buch geschrieben, ich habe sein Baby gemacht. ICH und mein Egoismus."