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Aufsperrdienste im Netz erpressen Wiener Mieter

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com/Wirtschaftskammer

Für extrem viel Aufsehen hat die Heute-Berichterstattung über betrügerische Verkäufe beim Online-Versandhändler Amazon gesorgt. Nun meldet sich eine andere Branche zu Wort! "er in Wien nach einem Aufsperrdienst im Internet sucht, landet in vielen Fällen bei verbrecherisch agierenden Unternehmen, warnt die Wirtschaftskammer.

Für extrem viel Aufsehen hat gesorgt. Nun meldet sich eine andere Branche zu Wort! "Wer in Wien nach einem Aufsperrdienst im Internet sucht, landet in vielen Fällen bei verbrecherisch agierenden Unternehmen", warnt die Wirtschaftskammer.

Oft werden massiv überhöhte Rechnungen ausgestellt. Wiener, die nicht zahlen wollen, werden zudem massiv bedroht. Teilweise werden bis zu 2.000 Euro für das Öffnen einer verschlossenen Tür verlangt. Gefunden über Internet-Suchmaschinen klingt dies allerdings noch ganz anders. Dort findet man unseriöse Aufsperrdienste, die derzeit um nur 7 Euro für Türöffnungen werben.

Die Rechnung macht dann oft viele hundert Euro aus, was im Vorhinein nicht abgesprochen wird. Wer nicht zahlen will, wird bedroht. Die unseriösen Anbieter nützen dabei die Unwissenheit, Verunsicherung und Angst der Kunden aus. Täglich gibt es laut Wirtschaftskammer und einer Dokumentation von "büroJETZT" mehrere Fälle. Zumeist bieten ausländische Firmen die Schlüsseldienste im Netz für Wien an. 

Viele Zahlen aus Angst

"Durch geschicktes Onlinemarketing platzieren sich die Unternehmen auch in den werbefreien Links vor unseren seriösen, österreichischen Mitgliedsbetrieben", warnt Georg Senft als Innungsmeister der Metalltechniker Wien. Einer Kundin aus Wien, die eine Beschwerde an die Wirtschaftskammer richtete, wurden mit fantasiereichen Positionen 1.685 Euro netto verrechnet (siehe Bilder). Ein seriöses Unternehmen hätte dafür einen Bruchteil verlangt.

Die Wirtschaftskammer hat aber einen weiteren schlimmen Verdacht. Es liegt die Vermutung nahe, dass diese Firmen Schlösser absichtlich beschädigen, um sie dann überteuert ersetzen zu können. Die Polizei ist dabei meist machtlos: Nur weil eine Rechnung zu hoch ist, ist das kein Fall für die Beamten. Wohl aber, wenn es zu einer Drohung kommt. "Vermutlich wollen die meisten eingeschüchterten Geschädigten nicht riskieren, dass Drohungen wahr gemacht werden und zahlen deshalb lieber die geforderten Summen um die Betrüger ehest wieder los zu werden“, meint Susanna Neuwirth von der Wiener Landesinnung für Metalltechnik zu den wenigen einlangenden Anzeigen.

Checkliste - So kann man sich schützen

Achten Sie auf folgende Punkte:

• im Internet die ersten Einträge ignorieren

• seriöse Unternehmen bieten ab 70 Euro an

• auf KEO-Gütesiegel achten

• komplette österreichische Rechnungsadresse checken. Manchmal wird eine österreichische Adresse mit z.B. Straßenname ohne Hausnummer nur vorgetäuscht

• es werden 20% MwSt verrechnet (nicht 19%)

• keine 0800er-Nummer wählen

• keinen Auftrag über deutsches Call-Center erteilen

• keine Nummern von Pickerln im Stiegenhaus anrufen

• keine Pfandgegenstände (z.B. Dokumente) mitgeben, wenn man nicht zahlen kann

Website: Info-Hotline: Kuratorium für Einbruchschutz und Objektsicherung (KEO) 01 / 513 513 5

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