Wetter

August war nassester seit zehn Jahren 

Der August zeigte sich ambivalent. Auf der einen Seite war er der nasseste der vergangenen Dekade. Andrerseits war er auch um zwei Grad zu warm. 

Michael Rauhofer-Redl
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Der Mai war kalt und regnerisch.
Der Mai war kalt und regnerisch.
picturedesk.com

Der August 2020 schließt mit einer Temperaturabweichung von rund +2 Grad deutlich zu warm ab. Nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale  ging dieser warme Monat aber nicht mit Trockenheit einher, die Niederschlagsmengen waren besonders zu Beginn und am Ende des Monats beachtlich und tragen zum nassesten August seit zehn Jahren bei.

Verglichen mit dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der August 2020 mit einer Abweichung von rund +2 Grad deutlich zu warm. Damit reiht sich der zurückliegende Monat auf Platz sieben der wärmsten Augustmonate seit Messbeginn ein. Die größten Abweichungen finden sich im Südosten wieder, so verzeichnete Bad Radkersburg sogar einen knapp 3 Grad zu warmen August.

Die relativ gesehen kühlste Region war dagegen der Westen und Südwesten, aber selbst in Tirol und Kärnten betragen die positiven Abweichungen immer noch 1 bis 1,5 Grad. Hauptursache für den zu warmen August war weniger eine ausgeprägte Hitzewelle als viel mehr das nahezu durchgehend hohe Temperaturniveau ohne markante kältere Phasen. "Gut zu erkennen ist dies an der Anzahl der heißen Tage", sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. Von Rekorden sei man zwar weit entfernt, "zehn Tage mit 30 Grad oder mehr in Wien sind dennoch doppelt so viele wie im langjährigen Schnitt", so der Meteorologe. 

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    Es regnete so viel wie seit zehn Jahren nicht mehr. 
    Es regnete so viel wie seit zehn Jahren nicht mehr.
    Ubimet

    Stationäre Kaltfronten sorgten für Rekord-Niederschlag 

    Zu Beginn und dann noch einmal am Ende des Monats sorgten beinahe stationäre Kaltfronten für ergiebige Niederschlagsmengen in weiten Teilen des Landes. "Somit ist es auch wenig überraschend, dass der August über ganz Österreich gemittelt rund 30 Prozent zu nass abschließt", so der Meteorologe. "Dies bedeutet zugleich des nassesten August seit zehn Jahren."

    Betrachtet man die Niederschlagsabweichungen näher, so stechen zwei Regionen deutlich hervor: Rund doppelt so viel Regen wie üblich kam vom Brenner bis zum Dobratsch zusammen, selbiges gilt auch für das Most- und Waldviertel. Herausragend bei den absoluten Mengen ist aber eindeutig Oberkärnten, so fielen am Weißensee im August mehr als 390 Liter und somit zweieinhalb mal so viel Regen pro Quadratmeter wie üblich. Zu trockene Regionen gab es im zurückliegenden Monat nur sehr wenige, in Unterkärnten und im Südwesten der Steiermark fehlen lokal rund 20 Prozent auf eine ausgeglichene Bilanz.

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      Massive Unwetter zogen am Samstag über das Land und richteten Schäden an. Die folgenden Bilder zeigen die Schäden im Bezirk Melk.
      Massive Unwetter zogen am Samstag über das Land und richteten Schäden an. Die folgenden Bilder zeigen die Schäden im Bezirk Melk.
      Einsatzdoku.at

      Sonne erzielte Punktlandung

      Der Sonne gelang praktisch im gesamten Land eine Punktlandung und schien in etwa so lange wie im langjährigen Schnitt. Ein paar Überstunden machte sie unter anderem in Teilen Oberösterreichs, so verzeichnete Aspach 250 statt der üblichen 232 Sonnenstunden. Ähnliches gilt für Zell am See, wo mit 200 Sonnenstunden ein Überschuss von 17 Stunden gemessen wurde. Der absolut sonnigste Ort des Landes war jedoch Mörbisch, hier am Neusiedler See schien die Sonne in Summe 276 Stunden lang. Pro Tag bedeutet dies rund 9 Sonnenstunden, die man genießen konnte.

      Die höchsten Temperaturen wurden im August in Innsbruck gemessne an der Messstation Innbsbruck-Universität wurden am 21. August 35,6 Grad gemessen. Am gleichen Tag waren es in Innsbruck-Kranebitten 35,3 Grad. Aufs Stockerl schaffte es nach dem Tiroler Doppelsieg auch das Burgenland. In Andau wurden am 8. August immerhin noch 34,9 Grad gemessen.

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