Niederösterreich

Aus für Mutter-Kind-Pass? AKNÖ fordert rasche Lösung

Die Ärztekammer droht mit einer Vertragskündigung. Eine Verbesserung der wird gefordert. AKNÖ mahnt: "Eltern dürfen nicht zur Kasse gebeten werden."

Tanja Horaczek
Mutter-Kind-Pass
Mutter-Kind-Pass
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Seit Monaten warnt die Österreichische Ärztekammer vor einem Ende des Mutter-Kind-Passes. Es gebe keine "wesentlichen Fortschritte" bei den Verhandlungen. Ein Ausstieg aus dem Mutter-Kind-Pass-Vertrag aus dem Jahr 1974 wurde beschlossen, falls bis es bis 31. März 2023 keine Valorisierung und Verbesserung der Rahmenbedingungen seitens des Bundes gebe.

AK Niederösterreich-Präsident Markus Wieser
AK Niederösterreich-Präsident Markus Wieser
AK Niederösterreich

Kinder- und Jugendgesundheits-Milliarde gefordert

Jetzt schaltet sich die Arbeiterkammer Niederösterreich ein. Angesichts der noch immer ungeklärten Finanzierung rund um den Mutter-Kind-Passes fordert AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB Niederösterreich-Vorsitzender Markus Wieser, endlich nachhaltige Lösungen umzusetzen. Dazu sind deutliche Erhöhungen der Mittel erforderlich. „Es braucht von der Bundesregierung zudem eine Kinder- und Jugendgesundheits-Milliarde, um die Prävention nachhaltig abzusichern“, so Wieser.

Wieser zeigt Verständnis für die Forderung, die kassenärztlichen Honorare für die Untersuchungen im Mutter-Kind-Pass zu erhöhen. „Keinesfalls darf die Situation eintreten, dass Eltern für diese wichtige medizinische Kinderversorgung in Vorleistung treten müssen“, so Wieser und fordert Bundesminister Rauch auf, hier rasch zu handeln.

Ebenso muss der Umstand beseitigt werden, dass Eltern, die die Eltern-Kind-Pass-Untersuchungsbestätigungen zu spät an ihre Krankenkasse absenden, mit Kürzungen des Kindergelds um 1.300 Euro bestraft werden können.
Auch in der Gesundheitsförderung bis hin zur Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen gibt es noch Luft nach oben. Dazu braucht es ein Staatssekretariat für die Kinder-und Jugendgesundheit im Gesundheitsministerium in der nächsten Bundesregierung. "Wenn stets davon gesprochen wird, dass Kinder und Jugendliche die Zukunft sind, dann muss deren Gesundheit auch ausreichend abgesichert sein", so Wieser.