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Aus für Google News in Österreich

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Das im jüngsten Entwurf der Urheberrechts-Novelle 2015 enthaltenen Leistungsschutzrecht für Hersteller von Zeitungen und Zeitschriften könnte für das Internet in Österreich schwerwiegende Folgen haben, glaubt Google Österreich. Sollte die Novelle in dieser Form durchgehen, würde der Suchmaschinen-Anbieter die Funktion "Google News" hierzulande abdrehen.

Das im jüngsten Entwurf der Urheberrechts-Novelle 2015 enthaltenen . Sollte die Novelle in dieser Form durchgehen, würde der Suchmaschinen-Anbieter die Funktion "Google News" hierzulande abdrehen.

Über können Medien-Artikel auf Wunsch gefunden werden. Dabei liefern kurze Textpassagen oder Vorschaubilder den Kontext, damit Nutzer schnell auf die relevanten Seiten gelangen. Das nun geplante Leistungsschutzrecht sieht vor, dass Suchmaschinen wie Google den Verlagen künftig die Nutzung von Medieninhalten abgelten müssen. In Deutschland und Spanien wurden ähnliche Gesetze umgesetzt. In Spanien hat der Suchmaschinengigant Google News sogar eingestellt, was zu deutlich weniger Internet-Traffic führte.

Entfernung von Suchergebnissen

Das Internet basiert auf dem Prinzip der freien Verlinkung, um Webseiten über Suchmaschinen zu finden oder zu empfehlen. Vorausgesetzt, die Verlinkung ist frei. Das in Österreich geplante Leistungsschutzrecht greife in die genannten Grundprinzipien der Netzarchitektur ein, so Markus Kienberger, Country Manager von Google Österreich. Die Konsequenz: Wird die Novelle umgesetzt, würde Google die "News" Funktion in Österreich einstellen. "Wir würden unsere Suchergebnisse entsprechend anpassen, potenziell sogar bis hin zu einer (vollständigen) Entfernung von Ergebnissen", so Kienberger am Freitag gegenüber Heute.at.

Durch die permanente Weiterleitung von Lesern leiste Google einen erheblichen Beitrag zur Finanzierung der Verlage. "Pro Monat leiten wir weltweit rund zehn Milliarden Klicks auf Seiten von Zeitungen, Zeitschriften und anderen Medien weiter. Gemäß einer in Kürze zu veröffentlichenden Studie ist jeder dieser Klicks zwischen 6 und 10 Cent wert.", erklärt Kienberger. Daneben sorge Google mit seinen Diensten für Werbung auf Verlagsseiten und schüttete im Jahr 2014 über 10 Milliarden US-Dollar an seine Partner aus.

Unter den Folgen würde nicht nur Google leiden, sondern auch die österreichischen User, Hersteller von Medien sowie das gesamte Internet in Österreich, insbesondere junge Unternehmen, glaubt Kienberger.

Kritik auch von ISPA

Auch der Verband der österreichischen Internet Provider (ISPA) kritisiert das geplante Leistungsschutzrecht: Mit dem Leistungsschutzrecht werde an einem der Grundprinzipien des Internets gerüttelt, nämlich Inhalte im Web frei verlinken zu dürfen. Es diene ausschließlich dazu, Einnahmen aus dem Technologiesektor an die Verlage zu übertragen und hemme die Entwicklung von innovativen Diensten und Geschäftsmodellen, so der Verband.