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Ausbeutung von Tier und Natur Grund für Pandemie

Heute Redaktion
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Ist Covid-19 erst der Anfang? WWF-Studie zeigt – Umweltzerstörung, Wildtierhandel und Tiersterben haben direkte und indirekte Folgen für unsere Gesundheit.

Das Coronavirus ist eine Zoonose, wie regelmäßige "Heute"-Leser bereits wissen. Bedeutet, das Virus kam ursprünglich aus dem Tierreich. Seither verbreitet sich Covid-19 rasant von Mensch zu Mensch. Die Corona-Krise sei menschengemacht - zukünftige Infektionskrankheiten dieser Art können und müssen verhindert werden, fordern Umwelt- und Tierschutzorganisationen weltweit, wie auch der WWF Österreich. Wenn wir weitermachen wie bisher, drohen zukünftig neue, verheerende Epidemien oder Pandemien.

"Die Ausbeutung von Wildtieren und die Vernichtung ihrer natürlichen Lebensräume haben indirekte wie direkte Folgen für die menschliche Gesundheit."

, warnt der WWF Österreich.

Corona-Krise "Symptom eines kranken Planeten..."

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Ein neuer WWF-Report analysiert die Zusammenhänge von Naturzerstörung und der steigenden Wahrscheinlichkeit für den Ausbruch von Infektionskrankheiten wie Corona. Demnach haben die Ausbeutung von Wildtieren und die Vernichtung ihrer natürlichen Lebensräume indirekte wie direkte Folgen für die menschliche Gesundheit:

Der Kahlschlag von Wäldern sowie immer intensivere Landwirtschaft verkleinern den Lebensraum von Wildtieren und drängen diese in die Nähe des Menschen. Auch der illegale Handel mit oft gefährdeten Arten erzwingt solche unnatürlichen Kontakte. In Summe entstehen so mehr und mehr gefährliche Schnittstellen zwischen Mensch und Tier, an denen sich Krankheiten übertragen können", erklärt Georg Scattolin, Artenschutzexperte des WWF Österreich.

Ebola, SARS, Vogelgrippe - jetzt Covid-19

Das Überspringens tierischer Virenstämme auf den Menschen wie beim neuartigen Corona-Virus ist nicht neu, warnt der WWF: Ebola, die Vogelgrippe, die Atemwegssyndrome MERS und SARS, das West-Nil-Virus und das Zika-Virus seien nur ein paar Beispiele der vergangenen Jahre.

"Jedes Mal war die forcierte Nähe von Menschen und Wildtieren der Grund für die Übertragung. Stets waren menschliche Todesopfer die Folge.", so der die Naturschutzorganisation.

Menschheit darf nicht weitermachen wie bisher

Auch die berühmte Primatenforscherin und Umweltaktivistin Jane Goodall appelliert an einen bewussteren Umgang mit der Umwelt. Die heute 86-Jährige ist sich sicher, dass die Corona-Pandemie durch den respektlosen Umgang des Menschen mit Natur und Tieren ausgelöst wurde.

"Unsere Missachtung der Natur und unsere Respektlosigkeit gegenüber den Tieren haben die Pandemie verursacht"

, so Goodall. Die Forscherin hofft, dass die Menschen "aufwachen und endlich darüber nachdenken, wie sie ihr Leben anders leben können", so die Umweltaktivistin die in Afrika Schimpansen erforschte.

Ein „Weiter wie bisher" darf keine Option mehr sein, warnt der WWF. „Das Problem sind nicht die Wildtiere, sondern unser enger Kontakt mit ihnen. Im schlimmsten Fall entwickeln sich daraus fatale Pandemien, wie wir sie jetzt erleben. "Eine Intakte Natur gehört zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen gegen globale Gesundheitsgefahren", so Artenschutzexperte Scattolin.

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