Ukraine

Auch Australien liefert nun Kriegsgerät an die Ukraine

Nach der emotionalen Rede von Wolodimir Selenski vor dem Parlament wird Australien die Ukraine mit weiterem Material unterstützen.

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Auch Australien will jetzt Kriegsmaterial an die Ukraine liefern. (Symbolbild.)
Auch Australien will jetzt Kriegsmaterial an die Ukraine liefern. (Symbolbild.)
WILLIAM WEST / AFP / picturedesk.com

Nach der Ansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski an das australische Parlament hat Premierminister Scott Morrison dem Krisenland die Lieferung weiterer militärischer Ausrüstung zugesagt. Selenski hatte am Donnerstag speziell um Bushmaster-Panzerfahrzeuge gebeten, die die australische Armee benutzt. Diese würden helfen, die ukrainischen Streitkräfte zu stärken, betonte er. Morrison erklärte am Freitag, Australien werde der Bitte nachkommen.

"Wir schicken unsere Waffen, Munition, humanitäre Hilfe, unsere Schutzwesten. Und wir werden auch unsere gepanzerten Fahrzeuge – unsere Bushmaster – schicken", erklärte der Regierungschef. Die Ausrüstung werde mit Militärtransportflugzeugen in die Ukraine geflogen. Die Vorbereitungen laufen gemäß Brendan Nicholson und Marcus Helier, die Mitarbeiter des Australian Strategic Policy Institutes sind, bereits, wie sie gegenüber dem Militär-Newsportal "Bulgarianmilitary.com" sagen.

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    RONALDO SCHEMIDT / AFP / picturedesk.com

    Mögliche Luftbrücke

    Wie genau die Lieferung erfolgt, wurde bisher noch nicht kommuniziert. Es ist allerdings möglich, dass die Niederlande, die selbst über 100 Bushmaster verfügt, einige Fahrzeuge an die Ukraine liefert und diese im Gegenzug von Australien ersetzt bekommt. Auch eine Luftbrücke zwischen Australien und Europa könnte laut Nicholson und Helier innert Wochen eingerichtet werden.

    In Zukunft will die australische Regierung die Ukraine auch mit schwereren Geschützen unterstützen. In seiner Rede mahnte Selenski: "Es ist besser, das Material im Kampf gegen Russland einzusetzen, als sie in Lagern herumstehen zu lassen." Es dürfte eine direkte Anspielung auf die rund 60 australischen Panzer des Typs M1A1 Abrams sein, die seit dem Vietnamkrieg nicht mehr benutzt wurden. Auch hier verfolgt Australien eine Strategie der Weitergabe: Das Land strebt einen Deal mit Polen an, welches mit den USA erst kürzlich einen Deal über den Kauf von 250 Abrams-Panzern abgeschlossen hat.

    Material für 116 Millionen Dollar

    Die elf Tonnen schweren Bushmaster, die Australien unter anderem in Afghanistan eingesetzt hatte, sollen ihre zehn Insassen vor Landminen und anderen Sprengkörpern schützen. Der M1A1 Abrams Panzer wurde in den 1970ern und 1980ern entwickelt und steht bei Armeen rund um die Welt im Einsatz. Der Panzer verfügt über ein 120mm-Geschütz und drei bzw. vier Maschinengewehre und bringt voll aufmunitioniert knapp 70 Tonnen auf die Waage.

    Morrison hatte bereits am Donnerstag weitere militärische Unterstützung im Umfang von 25 Millionen australischen Dollar (gut 17,3 Millionen Euro) zugesagt. Damit beläuft sich die Gesamtsumme der Lieferungen nun auf 116 Millionen australische Dollar.

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