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Australier machen Wurst aus Krötenfleisch

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Die Aga-Kröte (Rhinella marina) ist in Australien regelrecht verhasst. Denn die im letzten Jahrhundert zur Bekämpfung von Zuckerrohrkäfern aus Südamerika importierte Amphibie breitet sich dort unkontrolliert aus und gefährdet so die einheimischen Tiere.

 

Kleinere Arten werden von den bis zu 22 Zentimeter großen Kröten verputzt, größere Tiere wie Krokodile sterben an dem Gift, das die Agas bei drohender Gefahr absondern. Außerdem sterben dort, wo sie auftauchen, mehr als 90 Prozent der krötenfressende Säugetiere und Reptilien.

Um den fiesen Viechern etwas entgegenzusetzen und andere Tiere zu schützen, lassen sich Experten immer wieder Neues einfallen. 2009 beispielsweise erklärten sie den 29. März eines jeden Jahres als "Toad Day Out" (Krötenkillertag). Ein Jahr später kam die Idee auf, die Kröten-Population mithilfe von riesigen Fleischameisen zu dezimieren. 

In diesem Jahr haben die australischen Wildhüter einen neuen Plan: Sie wollen die eingeschleppten Plagegeister verwursten:

Sausages anyone? These are the cane toad variety, part of a trial teaching native animals not to eat toxic toads
— Parks and Wildlife (@WAParksWildlife)
Für den Verzehr durch den Menschen ist die spezielle Wurst aber nicht gedacht. Vielmehr soll sie dabei helfen, den wilden Tieren, für die die Kröte eine Gefahr darstellt, beizubringen, Abstand zu halten, wie die westaustralische Naturschutzbehörde mitteilt.

Nicht nur rieche die Wurst nach Aga-Kröte, sie wird auch mit Bittersalzen angereichert, das bei den tierischen Konsumenten Übelkeit hervorruft. "Auf diese Weise sollen sie lernen, die Kröten künftig zu meiden", erklärt die Krötenbeauftragte Corrin Everitt. Sie ist frohen Mutes, dass der Plan aufgeht: Schließlich haben vorherige Tests gezeigt, dass 50 bis 70 Prozent der Tiere, die von den Würsten gekostet hatten, einen großen Bogen um die Kröten machen.