Fussball

Austria-Boss setzt Deadline für die Investorensuche

Die Wiener Austria ist weiterhin auf der Suche nach einem Investor. AG-Vorstand Gerhard Krisch erklärte nun den Fahrplan der "Veilchen".
Markus Weber
26.11.2021, 07:53

Der Strategische Partner Insignia wird am Verteilerkreis in Zukunft keine Rolle spielen. Die Partnerschaft mit dem georgischen Luxusunternehmen entpuppte sich als Eigentor. Versprechen wurden nicht eingehalten, Sponsor-Zahlungen in der Höhe von sieben Millionen Euro, die über eine Marketing-Gesellschaft lukriert werden sollten, kamen nicht zustande. 

Deshalb hat sich die Finanznot der "Veilchen" noch vergrößert, braucht die Austria dringend einen Investor. Drei Interessenten sind noch im Rennen. Darunter eine österreichische Lösung rund um den ehemaligen LASK-Vizepräsidenten Jürgen Werner, der Spanier Ivan Bravo sowie ein dritter Investor. Jedenfalls aber nicht Insignia, das am Sonntag via "Sky" völlig überraschend ein Kaufangebot unterbreitete, dafür den Rücktritt des gesamten Vorstands forderte. 

Krisch setzt Deadline für Investorensuche

Zuletzt war spekuliert worden, dass es bereits bis Ende November einen Abschluss geben müsse, sonst drohe der Austria die Insolvenz. AG-Boss Krisch wies diese Meldungen bei der Beantwortung von Fan-Fragen zurück. "Wir sind in Detailverhandlungen. Jeder Investor hat im Rahmen eine Due Diligence das Unternehmen genau analysiert. Wir liefern Unterlagen, dass der Investor ein möglichst gutes Bild von unserem Verein bekommt", erklärte Krisch den Stand der Verhandlungen. "Dies ist abgeschlossen. Nun geht es darum, miteinander ein Konzept zu entwickeln. Da geht es darum, auch sportliche Ziele zu entwickeln", so der AG-Boss weiter. 

Die Gespräche sollen jedenfalls in den nächsten Wochen abgeschlossen werden. "Wann, kann ich nicht sagen, weil wir nicht wissen, was die Investoren noch von uns wollen. Wir werden dann aber mit einem Investor in Vertragsverhandlungen gehen, die noch Zeit in Anspruch nehmen können. Weil es ja um Detailfragen geht", führte Krisch weiter aus. Gleichzeitig setzte er eine Deadline. "Mein Ziel ist es, bis Weihnachten zu wissen, mit welchem Investor wir in Vertragsverhandlungen einsteigen, um die Verträge final zu gestalten", erklärte der violette Finanz-Boss weiter. Ein Abschluss noch in diesem Jahr scheint aber unwahrscheinlich zu sein.

"Müssen uns an Rucksack gewöhnen"

Klar ist aber auch, dass sich Austrias angehäufter Schuldenberg, der im November 2020 mit 78 Millionen Euro angegeben wurde, seither wohl gestiegen ist, durch den Einstieg eines Investors nicht schlagartig verschwindet. "Wir müssen uns an den Rucksack gewöhnen. Es wird nicht in einem oder zwei Jahren erledigt sein. Wir müssen mit den Schulden planen und versuchen, den Rucksack kleiner zu gestalten. Schulden müssen und werden wir zurückbezahlen", erklärte der violette AG-Boss. Das Ziel sei nun, Erlöse zu steigern und Kosten bestmöglich einzusparen, um positiv bilanzieren zu können.

Zwar sei die Insolvenz weiterhin möglich. "Ich muss dieses Szenario vorbereiten, aber es bleibt unser Worst-Case-Szenario", erklärte der violette Wirtschafts-Boss. 

"Es ist fünf vor zwölf"

Krisch glaubt jedenfalls an eine positive Entwicklung in den nächsten Jahren. "Ja, es ist fünf vor zwölf, wenn es darum geht, den Turnaround zu einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung zu schaffen. Aber wenn uns das gelingt, dann werden wir noch viel Freude mit der Austria haben." 

So könnte laut Krisch etwa auch eine "Sale and Lease"-Variante der Generali Arena ein Thema werden, also das Stadion zu verkaufen und langfristig zu mieten. Dies sei jedoch eine Variante, die erst nach dem Einstieg eines Investors besprochen werde. Also frühestens im nächsten Jahr...

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