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Austro-Gaddafi: "Geht zur Hölle Ihr Ratten"

Heute Redaktion
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In den letzten Tagen gab es viele Gerüchte um den Verbleib von Ex-Diktator Gaddafis Lieblingssohn Saif al-Islam. Viele hielten ihn für tot. Nun meldet sich der verlorene Sohn zurück - mit Schimpftiraden und Drohungen gegen die NATO und die neue Übergangsregierung in Libyen.

Audiobotschaft: "Geht zur Hölle Ihr Ratten"

Sail al-Islam, der Lieblingssohn des verstorbenen Diktators Muammar al-Gaddafi , gibt den Kampf nicht auf. Nun meldete er sich per Audiobotschaft, in der er die NATO beschimpft und ihr vorwirft, am Sturz des Regimes beteiligt gewesen zu sein. "Geht zur Hölle Ihr Ratten und NATO", wird der Austro-Gaddafi vom Nachrichtensender Al-Arabija zitiert. Die Ratten-Beschimpfung hat Tradition in der Familie. Auch Vater Muammar verglich seine Feinde gern mit den Nagern.

Angst vor Ortung

Der 39-jährige Diktatorensohn gab seine Absicht bekannt den Kampf fortsetzen zu wollen. Die Botschaft war sehr knapp. Al-Arabija mutmaßt, dass Saif sich deshalb so kurz hielt, weil er sich davor fürchtet über sein Satellitentelefon geortet zu werden, so wie das bei seinem Vater der Fall war.

Die Audiobotschaft entkräftet zahlreiche Gerüchte der vergangenen Tage, nach denen Saif al-Islam tot sein soll. Auch über den Gesundheitszustand von Gaddafis Sohn wurde viel spekuliert. Einige Quellen geben an Saif al-Islam sei am Fuß verletzt, andere behaupten er habe eine Rückenverletzung.

Wut über Zurschaustellung der Leiche

Wütend melden sich andere Familienangehörige Gaddafis, die überlebt haben, zu Wort. "Schockiert und entrüstet" sei Sohn Saadi ob der "boshaften Brutalität", die die Milizen der Übergangsregierung gegenüber seinem Vater und seinem Bruder Mutassim gezeigt haben, erklärte sein Anwalt. Das mache deutlich, dass keinen, der in Verbindung zum alten Regime stand, ein "fairer Prozess" erwarte, ließ der Gaddafi-Sohn mitteilen. Die Tötung seines Vaters nannte Saadi laut seinem Anwalt eine "barbarische Hinrichtung", den Umgang mit den Leichen einen "grotesken Missbrauch". Saadi war im August nach Niger geflohen.