Mitte Oktober haben Militärtaucher im Lipno-Stausee in Tschechien einen grausamen Fund gemacht. Sie entdeckten einen Pkw mit den sterblichen Überresten von zwei Menschen. Mit diesem Auto waren zwei 26-jährige Freunde aus dem Mühlviertel im September 2015 unterwegs. Im Fahrzeug wurden menschliche Überreste gefunden. DNA-Tests bestätigten später, dass es sich um die beiden Vermissten handelt.
Das Auto lag etwa zwölf Meter vom Ufer entfernt in rund zwei Metern Tiefe. Nach der Bergung aus dem Wasser wurden im Inneren des Autos die beiden Leichen entdeckt. Auffällig war vor allem die Lage des Fahrzeugs: Es wurde mit der Vorderseite zum Ufer entdeckt - offenbar ist es rückwärts in den See gerollt. "Das ist komisch", meinten Ermittler im Oktober. Genau an dieser Stelle gibt es eine Art Slipanlage - ein betonierter Streifen, von dem aus Autos normalerweise auf eine Fähre auffahren, die zur gegenüberliegenden Seite übersetzt.
Noch ist unklar, warum das Auto überhaupt rückwärts in den Moldau-Stausee gerollt ist. Ein Gang war jedenfalls keiner eingelegt. Das haben jetzt laut einem Bericht der "OÖN" neue Untersuchungen ergeben. Alle Fenster des Autos waren dicht – nur das beim Fahrer war einen Spalt offen, rund zehn Zentimeter.
Das geschah vor zehn Jahren
Freitag, 11. September 2015 – 17.00 Uhr: Die beiden Abgängigen bekommen Besuch von Freunden, die sie wahrscheinlich gegen Mitternacht verabschieden.
Samstag, 12. September 2015 – 0.57 Uhr: Maximilian B. ruft eine Freundin an und lädt sie ein, auf ein Getränk vorbei zu schauen. Diese lehnt ab.
Samstag, 12. September 2015 – 1.41 Uhr: Maximilian B. versucht ein zweites Mal, die Freundin auf einen Drink zu überreden. Dies schläft aber vermutlich bereits.
Samstag, 12. September 2015 – kurz vor 02.00 Uhr: Die Abgängigen versuchen telefonisch, ein Taxi zu ordern – jedoch ist keines verfügbar.
Samstag, 12. September 2015 – etwa 02.30 Uhr: Die Abgängigen fahren möglichweise (nicht gesichert) mit dem Fahrzeug von B., einem silbergrauen Citroën BX (Baujahr 1987) auf der Böhmerwald-Bundesstraße in Bad Leonfelden in Richtung Tschechien.
(Quelle: oesterreichfindeteuch.at)
Beim Bergen des Wagens machten die Einsatzkräfte eine schaurige Entdeckung: Auf dem Beifahrersitz lag ein bereits skelettierter Leichnam. Die zweite Leiche – noch weitgehend intakt – wurde auf der Rückbank gefunden.
Ihre Körperhaltung deutete darauf hin, dass die Person womöglich vom Fahrersitz aus nach hinten in Richtung Kofferraum geklettert ist. Der schreckliche Verdacht: das war womöglich ein verzweifelter Versuch, zu entkommen, als das Auto unterging.
Ob die Männer vor ihrem Tod Drogen, Medikamente oder Alkohol konsumiert haben, soll jetzt eine toxikologische Untersuchung zeigen.
Wie es zu dem Unfall gekommen ist, bleibt weiterhin unklar. Am 11. September 2015 haben sich die beiden Freunde am Abend in Zwettl an der Rodl im Bezirk Urfahr-Umgebung getroffen. In der Nacht dürften sie dann spontan Richtung Vyssi Brod in Tschechien gefahren sein. Ein letztes Protokoll zeigt die Stationen der beiden.