Nach dem Fund der Leichen von zwei jungen vermissten Mühlviertlern konzentrieren sich die Ermittlungen nun erneut auf die letzten Stunden der beiden. Wie berichtet wurde der Wagen am Mittwoch gegen 9 Uhr in der Früh von Militärtauchern zufällig im Lipno Stausee in Tschechien entdeckt.
Im Inneren wurden zwei Leichen gefunden, eine stark verwest, die andere etwas weniger. Ermittler gehen davon aus, dass es sich um Maximilian B. und Andreas L. aus dem Mühlviertel handelt. Sie werden seit November 2015, also seit fast zehn Jahren, vermisst. Heute findet die Obduktion statt, die Ergebnisse sollen in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Nun konzentrieren sich die Ermittlungen auf die letzten Stunden der beiden in der Nacht vom 11. auf den 12. November 2015:
Ein halbes Jahr nach dem Verschwinden von Andreas und Maximilian meldete sich ein Zeuge: Er will den Citroën in Vyssi Brod (Hohenfurth), einer kleinen Stadt jenseits der Grenze, gesehen haben. Dort gibt es Spielcasinos, Lokale, Bordelle. Ob die beiden dort waren, ist unklar.
Das Radarfoto war für die Ermittler bisher ein entscheidender Hinweis. "Das ist ein wichtiger Ankerpunkt und der Hinweis, dass sie Richtung Tschechien unterwegs waren", sagte LKA-Chef Gottfried Mitterlehner vor fünf Jahren zu den "OÖN".
Auch, dass der Citroën offenbar am Marktplatz von Vyssi Brod gesehen wurde, war ein Puzzleteil. "Für uns war dieser Hinweis natürlich sehr wesentlich", so die Ermittler.
Darüber, was dann passierte, kann bisher nur spekuliert werden. Die Gerüchteküche brodelt im Mühlviertel seit zehn Jahren. Von der Wettspielmafia war die Rede, oder von Zuhältern. Fremdverschulden ist jedenfalls nicht ausgeschlossen. "Komisch" ist für die Polizei auch, dass der Wagen rückwärts in den Stausee gefahren ist.