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Auto teilen, Taxi oder doch eigenes Vehikel?

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Denzel/Daimler

Vor allem in Wien erlebt Carsharing derzeit einen Boom. Aufgrund der ausufernden Kosten für einen eigenen Pkw inklusive steigender Lebenserhaltungskosten mieten immer mehr Wiener ein Auto. Heute.at nimmt die zwei größten Carsharing-Anbieter (Carsharing von Denzel und Car2Go) unter die Lupe und klärt, für wen sich die neue Art der Mobilität auszahlt.

Vor allem in Wien erlebt Carsharing derzeit einen Boom. Aufgrund der ausufernden Kosten für einen eigenen Pkw inklusive steigender Lebenserhaltungskosten mieten immer mehr Wiener ein Auto. Heute.at nimmt die zwei größten Carsharing-Anbieter (Carsharing von Denzel und Car2Go) unter die Lupe und klärt, für wen sich die neue Art der Mobilität auszahlt.

Neben den steigenden Spritpreisen gibt es genug andere Gründe, sich zu überlegen, ein eigenes Auto zu besitzen. Laut einer Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) wird jeder Pkw in Österreich im Durchschnitt nur eine Stunde pro Tag benutzt. Die restlichen 23 Stunden steht er und blockiert somit Platz.

Wenigfahrer sollten über Umstieg nachdenken

Das Auto mit anderen zu teilen, was das Prinzip von Carsharing ist, wäre somit eine sinnvolle Alternative. Hier ersetzt ein Fahrzeug acht private Pkw. Aber ab wann zahlt es sich aus, diesen Dienst in Anspruch zu nehmen? Laut dem VCÖ ist es sinnvoll auf Carsharing umzusteigen, wenn man im Jahr weniger als 12.000 Kilometer mit dem eigenen Pkw unterwegs ist.

Carsharing hat sich vor allem in den Ballungsräumen längst etabliert. Seit dem Start im Dezember registrierte Car2Go rund 60.000 Fahrten. Die Nachfrage ist derart groß, dass der Anbieter mittlerweile 10.000 Mieten pro Woche verbuchen kann. Denzels Carsharing ist hingegen bereits seit 14 Jahren am Markt und weist durchschnittlich 9000 Mieten im Monat aus.

Größere Fahrzeugauswahl bei Denzel

Doch wo liegen die Unterschiede zwischen dem Carsharing von Denzel und Car2Go? Denzel hat den klar umfangreicheren Fuhrpark - vom kleinen Hyundai i10 über den 3er BMW bis hin zum Kleintransporter Opel Vivaro stehen dem Kunden elf verschiedene Modelle zur Auswahl. Bei Car2Go gibt es lediglich den Smart.

Car2Go ist flexibler

Hingegen ist Car2Go wesentlich flexibler. Die Autos parken quer verstreut in Wien. Das nächste Car2Go in der Nähe findet man via App oder über die offizielle Website. Nach Beendigung der Miete kann das Auto auf einem beliebigen Parkplatz in Wien abgestellt werden. Bei Denzel muss das Auto hingegen bei fixen Standorten abgeholt und dort auch wieder retourniert werden.

Auf der nächsten Seite folgt der Preisvergleich

Lange oder kurze Strecke?

Schnell lässt sich erkennen, dass Car2Go auf Kurzzeitnutzungen abzielt, während sich das Denzel Carsharing für längere Distanzen lohnt. Die durchschnittliche Mietdauer beträgt bei Car2Go etwa 45 Minuten, die meisten Fahrten sind nicht länger als zehn Kilometer. Bei Denzel sind es acht Stunden und eine durchschnittliche Distanz von 60 Kilometern. Dies wird durch die Tarifgestaltung noch mehr verdeutlicht (genaue Tarife siehe Linkbox).

Wir machten wir den fiktiven Vergleich. Für die Kurzstrecke wählten wir als Ausgangspunkt die Heute-Redaktion in der Heiligenstädter Lände 29, Ziel ist der Gerngroß auf der Mariahilfer Straße (laut Google Maps 6,2 km, Fahrtdauer 12 Min.). Fazit: Knapper Sieg für Car2Go (3,48 Euro), bei Denzel kostet die gleiche Fahrt im günstigsten Fall 3,82 Euro.

Und wie sieht es auf einer längeren Strecke aus? Ausgangspunkt ist erneut die Heute-Redaktion, das Ziel ist diesmal die Shopping City Süd. Dort shoppen wir eine Stunde und fahren wieder zurück (50 Minuten Fahrzeit, 48,4 Kilometer). Fazit: Klarer Sieg an Denzel (20,51 Euro im Hyundai i10), bei Car2Go wären 28,31 Euro zu berappen.

Taxi am teuersten

Nur der Vollständigkeit halber wollten wir wissen, wie Taxis im Vergleich abschneiden. Mit den Preisen der Carsharing-Anbietern können die Taxler nicht mithalten. Alleine für die kurze Strecke zum Gerngroß wären bis zu 15 Euro fällig.

Fazit: Kein klarer Sieger

Also ist festzuhalten: Car2Go punktet im innerstädtischen Raum nicht nur durch den Preis, sondern auch mit Flexibilität. Das Denzel Carsharing ist optimal für längere Ausfahrten auch außerhalb der Stadt und punktet mit der größeren Fahrzeugauswahl.

Somit lautet unsere Empfehlung: Sollten Sie wirklich weniger als 12.000 Kilometer im Jahr mit ihrem Pkw unterwegs sein, verkaufen Sie diesen und nutzen sie beide Carsharing-Anbieter, je nach Bedarf.

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