Politik

AUVA: Rapid-Arzt für Freizeitunfall-Topf

Seit 28 Jahren kümmert sich Benno Zifko als Team-Arzt um die Fußballer von Rapid. Als Unfallchirurg ist er auch am UKH Lorenz Böhler tätig.

Heute Redaktion
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Rapid-Teamarzt und Unfallchirurg Benno Zifko
Rapid-Teamarzt und Unfallchirurg Benno Zifko
Bild: Christian Hofer

Seit 28 Jahren kümmert sich Benno Zifko als Team-Arzt um die Fußballer von Rapid. Als Unfallchirurg ist er auch am UKH Lorenz Böhler tätig, ein Spital der AUVA. Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt soll, wie berichtet, laut Regierungsplan 500 Mio. € einsparen – das sind fast 40 % ihres Budgets.

Zifko meint im „Heute"-Talk: „Das Einsparen hilft nur Großunternehmern." Denn: Arbeitgeber zahlen den Unfallversicherungsbeitrag. Aktuell sind es 1,3 % der Lohnsumme, künftig sollen es nur noch 0,8 % sein. Mit der Senkung gehen der AUVA 500 Mio. € ab.

Gesundheitsministerin Hartinger-Klein (FP) meinte zuletzt, die AUVA könne diese Summe einsparen, indem sie sich nur mehr um klassische Arbeitsunfälle, aber nicht mehr um Freizeitunfälle (die derzeit 80 % ausmachen) kümmert.

„Warum wird jetzt, wo die Wirtschaft blüht, Unternehmern – vor allem großen, oft ausländischen – ein Geschenk gemacht?", fragt Zifko. Und: „Wer zahlt künftig für Freizeitunfälle? Die Krankenkassen? Der Steuerzahler über eine höhere Sozialversicherung?" Er schlägt vor, dass Firmen die Summe, die sie sich durch die Beitragssenkung sparen, in einen Freizeitunfall-Topf einzahlen. „Die Ministerin könnte ihn ,Österreich-Topf' nennen, die FPÖ nennt sich ja selbst gerne Heimatpartei", meint der Team-Arzt lächelnd. (uha)