Politik

Babler unbeliebt wie Rendi – Österreicher wollen Kickl

Kickl stilisiert sich als "Volkskanzler" und erstmals würde er laut "Heute"-Umfrage eine Direktwahl ins Kanzleramt auch tatsächlich gewinnen.

Roman Palman
Klubobmann der FPÖ, Herbert Kickl, bei einer Pressekonferenz.
Klubobmann der FPÖ, Herbert Kickl, bei einer Pressekonferenz.
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

Die politische Stimmungslage im Land hält im Juni 2023 einen Paukenschlag bereit. FPÖ-Chef Herbert Kickl würde erstmals eine hypothetische Kanzler-Direktwahl klar gewinnen! Das zeigt eine neue Unique-Research-Umfrage im Auftrag von "Heute" mit 804 Befragten.

Seit dem blauen Umfrage-Tiefpunkt Mitte 2021 befindet sich der Freiheitliche auf einem Höhenflug – und taucht jetzt in neue Sphären ein. Hätten damals noch nur 9 Prozent der Befragten Kickl ihre Stimme gegeben, sind es heute schon 21 Prozent.

Damit überholt der Oberblaue auch den bislang führenden Karl Nehammer, der seit dem Frühjahr offenbar an Beliebtheit eingebüßt hat. Der VP-Chef fällt nämlich von 23 Prozent auf 19 Prozent und damit auf Platz 2. 

Bitter geht es derweil bei den Roten zu. Nach der Excel-Affäre rund um die Rendi-Wagner-Nachfolge wurde der neue Parteichef Andreas Babler abgestraft. In der Kanzler-Direktwahl erfährt er um keinen Deut mehr Zustimmung als seine abgesägte Vorgängerin. Nur 14 Prozent würden sich einen Wechsel Bablers von Traiskirchen auf den Ballhausplatz wünschen. Vertrauensvorschuss ist das keiner.

Zur Umfrage

Auftraggeber: HEUTE
Methode: Kombination telefonische und Online-Befragung
Zielgruppe: Wahlberechtigte ÖsterreicherInnen
Stichprobengröße: 804 Befragte
Maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 3,5%
Feldarbeit: 26. bis 29. Juni 2023

Den Reigen der Parlamentsparteien voll machen Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Beate Meinl-Reisinger (NEOS). Diese beiden liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den letzten Platz. Nur 6 Prozent würden Kogler eine Beförderung und somit das Streichen des "Vize" gönnen. Immerhin 7 Prozent können sich eine Kanzlerin vorstellen. 

Ebenfalls abgefragt wurde erstmals auch die KPÖ, doch deren neuer Frontmann Günther Hopfgartner ist der breiten Massen offenbar unbekannt. Er kommt nicht einmal auf einen vollen Prozentpunkt.

Massiver Gegenwind für Kickl

Auffällig ist, Herbert Kickl reitet direkt auf den aktuell starken Umfragewerten seiner Partei auch in der Kanzlerfrage an die Spitze. Unter der freiheitlichen Wählerschaft ist er die ungeschlagene Nummer 1. Satte 90 Prozent der Befragten gaben an, Kickl als Kanzler sehen zu wollen, sollte die FPÖ bei der Nationalratswahl auch stimmenstärkste Partei werden.

Auf die stimmberechtigte Gesamtbevölkerung runtergebrochen sind es aber "nur" noch 37 Prozent, die Kickl "auf jeden Fall" bzw. "eher schon" an die Regierungsspitze setzen wollen. Dazu gibt es aber massiven Gegenwind! Ganze 48 Prozent lehnen den FPÖ-Chef entschieden ab, kreuzten in der Umfrage "auf keinen Fall" an. Dazu kommen noch weitere 9 Prozent, die auch negativ dazu eingestellt sind.

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    HEUTE / Unique Research

    Am aufgeweichtesten ist diese Ablehnung noch am ehesten unter der türkisen Wählerschaft – Blau liegt ja auch im Farbspektrum teilweise recht nah. VP-Anhänger sind zwar auch mehrheitlich (68 Prozent) gegen einen Kanzler Kickl, doch 30 Prozent Zustimmung sind nicht wenig. 

    Unter SPÖ, Grün und NEOS sieht es für den blauen Bundesparteichef noch düsterer aus. Hier sind seine Beliebtheitswerte im Keller. Selbst bei einem Wahlsieg würden nur 22 Prozent der Sozialdemokraten ihm auch das Kanzleramt gönnen. Unter den Grünen sind es 23 Prozent und bei den NEOS 17 Prozent.

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      APA/Picturedesk