Nach der ORF-Elefantenrunde in Wien ging es für Andi Babler am Freitag nach Graz, wo ein Auftritt bei einer Pressekonferenz bevorstand. Gemeinsam mit dem steirischen SPÖ-Spitzenkandidaten Jörg Leichfried appellierte er an Nichtwähler, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen.
Kein Wunder: Bei der letzten Nationalratswahl hätte die inoffizielle "Nichtwählerpartei" 25 Prozent geholt, bei der EU-Wahl 2024 gleich 43 Prozent.
In genau diesem Becken will die SPÖ jetzt fischen. Der rote Parteichef betonte, dass er verstehe, dass sich viele Menschen von der Politik abgewendet haben – sie hätten den Eindruck, "dass es nur mehr um Posten und Macht geht und nicht mehr um ihre Lebensrealitäten".
Babler zeigte sich selbstkritisch: Auch seine Partei habe dazu beigetragen, dass sich die Menschen nicht mehr von Politik vertreten fühlen – "dafür entschuldige ich mich und bitte um Ihr Vertrauen und die Chance, Politik anders und aus der Realität der Menschen zu denken. Wir sehen die Probleme der Menschen und lösen sie", so Babler.
Bei der Pressekonferenz betonte er, dass er um jede und jeden Einzelnen kämpfen werde. "Menschen entscheiden Wahlen, und nicht Umfragen oder Kommentare", sagte der SP-Chef in Bezug auf die schwachen Umfragewerte seiner Partei. "Der Tag 1 mit einer starken SPÖ wird ein guter Tag für alle Frauen sein und gleicher Lohn für gleiche Arbeit wird endlich Realität", rief er. Auch für Kinder, Familien und Pensionisten werde es ein guter Tag sein, so Babler.
Die SPÖ werde bis zur letzten Minute um jede Stimme kämpfen, so Leichtfried, der unterstrich: "Je stärker und durchsetzungskräftiger wir sind, desto mehr sind wir in Lage, die Teuerung zu bekämpfen, Arbeitsplätze und Pensionen zu sichern und dafür zu sorgen, dass man schneller Arzttermine bekommt".