Keine Karenz

Baby "Ferdinand" führt jetzt mit Mama die Amtsgeschäfte

Andrea Feichtinger-Sacherer hat jetzt zuckersüße Verstärkung: Die Bürgermeisterin von Kappel am Krappfeld (Ktn.) nimmt ihren Sohn mit ins Büro.

Sandra Kartik
Baby "Ferdinand" führt jetzt mit Mama die Amtsgeschäfte
Wer ist hier der Boss? Die Kärntner Bürgermeisterin Andrea Feichtinger-Sacherer mit Baby Ferdinand.
privat

Vor zehn Wochen kam das größte Glück in ihr Leben: Ferdinand erblickte am 12.12. das Licht der Welt. Für Andrea Feichtinger-Sacherer ist es das erste Kind. Die Bürgermeisterin der 2.000-Einwohner-Gemeinde Kappel am Krappfeld in Kärnten gönnte sich nur eine ganz kurze Babypause. Seit dieser Woche ist sie bereits wieder im Amt.

"Es gab keine andere Option, weil es in meinem Fall keinen richtigen Mutterschutz gibt", erklärt die 34-jährige ÖVP-Politikerin im "Heute"-Gespräch. Als Spitzenpolitikerin hätte sie sich gar nicht vorstellen können, vier Monate daheim und weg vom Fenster zu sein. Auch in ihrem Brotberuf als Apothekerin ist sie wieder eingestiegen. An zwei Tagen pro Woche ist die junge Mutter dort tätig. "Ich kann in der Apotheke nicht in Karenz gehen, weil ich Bürgermeisterin bin. Ich habe keinen Anspruch auf Karenzgeld."

"Da muss er jetzt durch"

Deshalb nimmt die frischgebackene Mama ihren Sohn jetzt mehrmals die Woche mit ins Büro. Sprechstunden und andere Termine hält Feichtinger-Sacherer jetzt oft mit zuckersüßer Verstärkung ab. "Ich hatte erst die Sorge, dass es komisch aussehen wird. Aber ganz im Gegenteil – es kommt sehr gut an", freut sie sich. Die Gesichter der Angestellten und Besucher hellen gleich auf, wenn sie das Baby im Büro sehen.

Auf dem ersten Foto, das die Bürgermeisterin zurück im Amt auf Facebook teilt, lächelt Ferdinand schon wie ein Vollprofi in die Kamera. Auf einem anderen Bild bekommen Mutter und Sohn Besuch. Der Politiker-Nachwuchs weint nicht, nimmt den Gast aber kritisch unter die Lupe. "Am Anfang wird er öfters mit dabei sein. Da muss er jetzt durch", lacht die Kärntnerin.

Papa und Omas machen es möglich

Feichtinger-Sacherer ist seit 2021 für den Ort im Bezirk St. Veit (Ktn.) zuständig. Ihre Schwangerschaft wurde im Wahlkampf thematisiert, allerdings nicht zu ihren Gunsten. "Da bin ich damals wirklich ausgeflippt", blickt sie zurück. Dass sie nun die "erste Kärntnerin mit Baby im Amt" ist, macht sie deshalb auch besonders stolz.

Dennoch wäre das "ohne mein Netzwerk nicht möglich", ergänzt die Politikerin. Ihr Mann ist Kräuter-Landwirt und hilft ihr, wo er nur kann. "Im Sommer ist es damit vorbei, da hat er dann richtig viel zu tun." Auch beide Omas sind für die junge Familie da. Und auch Baby Ferdinand trägt dazu bei, dass ihr Tagesplan funktioniert. "Er ist wirklich recht brav".

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    Wiener Linien / Manfred Helmer

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Bürgermeisterin von Kappel am Krappfeld, Andrea Feichtinger-Sacherer, kehrt nur zehn Wochen nach der Geburt ihres Sohnes Ferdinand in ihr Amt zurück
    • Sie nimmt den Kleinen regelmäßig mit ins Büro, während sie auch in ihrer anderen Tätigkeit als Apothekerin wieder arbeitet
    • Sie erklärt, dass sie keinen Mutterschutz erhalten könne und daher keine Option habe, zu Hause zu bleiben, also manage sie ihre Amtsgeschäfte mit Unterstützung ihres Netzwerks und mit Baby Ferdinand an ihrer Seite
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