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Baby kam ohne Nase und Augen zur Welt

Heute Redaktion
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Ein Paar aus Portugal sieht auf den Ultraschallbildern, dass bei seinem ungeborenen Kind etwas nicht stimmt. Der Gynäkologe, der die Mutter betreute, nahm die Untersuchung aber nicht ernst.

Nach der Geburt eines Babys ohne Gesicht herrscht in Portugal Entsetzen Der Gynäkologe Artur Carvalho hatte die Mutter während der Schwangerschaft betreut und die Fehlbildungen übersehen. Er wurde nun wegen Fahrlässigkeit für ein halbes Jahr von seiner Tätigkeit suspendiert.

Dies teilte Alexandre Valentim Lourenço, Chef des südportugiesischen Ärzteverbands am Mittwoch dem Sender "RTP" mit. Außerdem leiteten der Verband sowie die portugiesische Justiz Untersuchungen ein.

Teure Untersuchung nicht ernst genommen

Der kleine Rodrigo war am 7. Oktober ohne Nase und Augen im Krankenhaus von Setúbal südlich von Lissabon auf die Welt gekommen. Dem Baby fehlte zudem ein Teil des Schädels.

Die Eltern Marlene Simão und David Ribeiro wussten von der Fehlbildung nichts und entdeckten sie erst nach der Geburt. Sie erstatteten daraufhin Anzeige gegen den Gynäkologen. Der kleine Rodrigo liegt noch im Spital.

Carvalho hatte die Schwangere in der staatlichen Klinik San Bernardo in Setúbal betreut. Bei den drei vorgeschriebenen Ultraschalluntersuchungen stellte der Arzt dann aber keinerlei Probleme fest.

Marlene Simão und David Ribeiro bezahlten in einer Privatklinik sogar eine teure 5D-Ultraschalluntersuchung im sechsten Schwangerschaftsmonat, um mögliche Anomalien des Kindes auszuschließen.

Dort konnte schließlich auch eine Missbildung im Schädel des Babys entdeckt werden. Als Simão und Ribeiro die Ultraschallbilder Carvalho vorlegten, gab der Gynäkologe dennoch Entwarnung.

Sechs Beschwerden gegen Gynäkologen

"Er erklärte, dass manchmal einige Teile des Gesichts nicht sichtbar seien", sagte die Schwester der Mutter, Joana Simão, dem Sender "TVI 24".

Als Begründung gab der Arzt an, dass das gegen den Bauch der Mutter gedrückte Gesicht eines Babys manchmal nicht klar zu sehen sei.

Es war übrigens nicht das erste Mal, dass sich der Ärzteverband mit dem Gynäkologen befassen musste. Denn seit dem Jahr 2013 waren gegen Artur Carvalho insgesamt sechs Beschwerden eingereicht worden.