Oberösterreich

Baby missbraucht – Verdächtiger aus engem Familienkreis

Schreckliche Tat! Ein Mann soll im Vorjahr ein sechs Monate altes Baby schwer missbraucht haben. Der Täter stammt aus dem engen Familienkreis.

In Oberösterreich hat die Polizei einen schockierenden Missbrauchsfall aufgedeckt. Die Behörden ermitteln.
In Oberösterreich hat die Polizei einen schockierenden Missbrauchsfall aufgedeckt. Die Behörden ermitteln.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Trauriger Rekord bei Fällen von Kinderpornographie. Noch nie zuvor habe es in Österreich so viele Anzeigen wegen der Darstellung sexuellen Kindesmissbrauchs gegeben, zitiert der ORF Jürgen Ungerböck, Leiter des Büros "Sittlichkeit und Spitzenwert". Die Polizei komme fast nicht mehr nach.

Ein besonders schwerer Fall ist nun aus Oberösterreich bekannt geworden. Dort soll der Lebensgefährte einer Verwandten ein sechs Monate altes Baby schwer missbraucht haben. Der Täter kam also aus dem engsten Familienkreis, wie die Behörden bestätigten.

Der Fall des TV-Stars Florian Teichtmeister ("Die Toten von Salzburg" und "Tatort") hat das Thema Kindesmissbrauch wieder in den Fokus gerückt. Insgesamt 58.000 einschlägige Dateien wurden auf 22 Datenträgern bei dem Mann sichergestellt. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. 

Zu den Aufdeckungen der Fälle hat wesentlich die US-amerikanische NGO namens NCMEC (Nationales Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder) beigetragen. Im Vorjahr hat die NGO mehr als 10.000 Verdachtsfälle nach Österreich gemeldet. Bisher konnten mehr als 780 Tatverdächtige ausgeforscht werden.

"Im Vorjahr hatten wir die höchste Zahl überhaupt, nämlich 10.000 Verdachtsmeldungen. Und daraus war es uns möglich, 781 österreichische Straftäter zu identifizieren", sagt Ungerböck. 

Im Jahr 2021 waren es noch 5.900 Verdachtsmeldungen in Österreich gewesen – jetzt sind es fast doppelt so viele. Und  der Beamte geht sogar von einem Rekordwert an Anzeigen im Bereich Kinderpornographie in der bisherigen Kriminalstatistik aus.

Die NGO NCMEC arbeitet im Kampf gegen Kinderpornographie dabei mit diversen Internet- und Social-Media-Firmen zusammen. Die Unternehmen scannen das Netzt auf Missbrauchsinhalte und gemeinsam wird dann versucht heraufzufinden, wo diese Missbrauchsbilder entstanden sind.

Im Bundeskriminalamt arbeiten gerade einmal sechs Polizisten an der Identifizierung von Tätern und Opfern – so konnten eben aus 10.000 Verdachtsmeldungen vorerst eben nicht mehr als 781 Verdächtige in Österreich identifiziert werden. "Wir sind vom zeitlichen Aufwand her gar noch nicht in der Lage gewesen, dass wir das alles machen", erklärt Ungerböck.

"Es ist einfach nicht möglich. Viele sind auch nicht identifizierbar. Wir versuchen die herauszufiltern, wo wir den Verdacht haben oder wo es eben auch klar ist, dass hier ein Kind noch in Gefahr ist", erklärt der Beamte. 

Es fehle allerdings an Personal, das bereit ist, diese Arbeit zu machen. "Deshalb ist der Dienstgeber gefordert, dass er uns entsprechendes Know-How zur Verfügung stellt – nämlich technischer Natur: Hardware und Software", beklagt Ungerböck. 

Expertin verrät: "Heilung von Pädophilie gibt es nicht"

Psychiaterin und Gutachterin Gabriele Wörgötter erklärte kürzlich, was Männer zur Pädophilie und Kinderpornografie treibt und wie therapeutische Behandlungen helfen. Etwa ein Prozent der männlichen Bevölkerung habe pädophile Tendenzen. Pädophilie und Kinderpornografie seien zum überwiegend größeren Teil männliche Phänomene. 

"Eine Heilung von Pädophilie gibt es nicht", schloss sie eine solche aus. Es gebe aber therapeutische Ansätze, dass Betroffene mit ihren Trieben und Neigungen anders umgehen und sie nicht zu Tätern werden oder solche blieben. "Heute" berichtete.

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