Österreich

Bäcker: "15.000 € wegen Hochzeitsabsagen weg"

Der Weinviertler Bäckermeister Werner Römer aus Niederabsdorf übt Kritik an dem Lockdown und listet auf, welche Umsätze ihm weggebrochen sind.

Heute Redaktion
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Bäckermeister Werner Römer von der Landbäckerei Römer.
Bäckermeister Werner Römer von der Landbäckerei Römer.
Bild: Screenshot YouTube DaWe - film

Die Landbäckerei Römer mit Firmensitz in Niederabsdorf (Bezirk Gänserndorf) hat drei Filialen im nördlichen Weinviertel. In zwei Youtube-Videos spricht Bäckereichef Werner Römer jetzt über den Lockdown im Zuge des Coronavirus und übt Kritik.

Das Geschäft sei um 50 Prozent eingebrochen, "seitdem dümpeln wir so dahin", so Römer. Zuerst waren die Schulen an der Reihe, die zugesperrt wurden, "das sind im Monat 10.000 Euro, die ich abschreiben habe können", der Kaffeehausbetrieb mache 15.000 Euro Verlust im Monat aus, "wenn ich alle Filialen zusammenzähle" und alle Heurigen waren nicht mehr zu beliefern, was 8.000 Euro im Monat ausmache.

Dazu kämen Hochzeiten, Firmungen, Taufen, "für die ganze Saison entgehen uns fast 15.000 Euro. Alles wurde abgesagt bis in den September hinein". Bis auf eine Hochzeit am 11. September seien alle Eheschließungen abgesagt worden, dabei "hatten wir ein volles Auftragsbuch". Am Ende fielen noch die FF-Heurigen in der Region aus, ein Umsatz von rund 5.000 Euro brach weg.

Die Krise wäre anstatt eines Lockdowns laut dem Bäckermeister mit Abstandhalten und Masken zum Handeln gewesen, "den kleinen Gärtner etwa am Land lässt man verhungern". Das Epidemiegesetz sei ausgehebelt worden, "jetzt darf man Bittsteller um Steuerstundungen sein".

Zudem funktioniere das System Kurzarbeit nur bei den großen Betrieben gut: "Ich habe drei Filialen, in allen Filialen eine Verkäuferin, welche Verkäuferin soll ich da in Kurzarbeit schicken?", fragt Römer. "Genauso ich habe drei Bäckergesellen, seit dem 17. April produzieren wir nur noch 50 Prozent, die Arbeiten sind aber genau das Gleiche, nur die Mengen sind weniger." Zurzeit könne er sich keinen Unternehmerlohn nehmen, "ich hab jetzt momentan kein Einkommen als Chef".

Für ihn seien die Prognosen düster: "Bis Sommer garantiere ich, dass es 2.000 Firmen aufstellen wird in Niederösterreich, die werden es finanziell nicht packen." Laut dem Bäckermeister waren die Maßnahmen nicht durchdacht: "Ein Land wurde heruntergefahren ohne Plan." Man habe nicht daran gedacht, "was ist nach der Krise. Sie haben sich da einlullen lassen von ihren Experten".

Dennoch freue er sich auf Mitte Mai: "Wir freuen uns, wenn wir endlich wieder das Kaffeehaus aussperren dürfen." Für die Regierungsmitglieder stehe er für ein Gespräch bereit, denn die Willkür bei den Öffnungen und Maßnahmen verstehe der Bäckermeister nicht.

Hier und hier geht es zu den beiden Links der beiden Videos.